Mittwoch, 9. Dezember 2009

Mit oder ohne bestimmt ein Genuss

Und hier mal wieder witziges in der Kategorie "Lustige Supermarktschilderverschreiber".
Nicht nur in der Zeitungswelt, sondern auch im Einzelhandel werden Stellen gestrichen, die von essentieller Bedeutung sein können. Der Lektor ist so ein Beruf, der inzwischen zu einer aussterbenden Spezies gehört.
Kürzlich ist mir in einem Feinkostmarkt folgendes Schildchen aufgefallen:


(die Spiegelung tut mir leid, aber musste halt schnell gehen;-))

Hier stellt sich doch die Frage, was genau ist "Spritkuchen"? Wenn es Mandelspritkuchen ist, sollte es dann nicht eher "Amaretto(sprit)kuchen" heißen? Wie dem auch sei, ich hab's nicht gekauft, obwohl es mit oder ohne Sprit bestimmt lecker ist.
Ich mag übrigens sehr gerne Spritzgebäck!!!

Samstag, 31. Oktober 2009

Jedem sein Grammatik!

Als Kind ausm Pott red ich ja auch imma etwas anders. Im eigentlichen Sinne habe ich kein Dialekt, sondern eher einen Regiolekt, aber dat zu analüsiern, kommt an dieser Stelle nich in Frage.

Heut hab ich bei unsamm Bäcka ein lustigen Aufsteller gesehn.





Wie ich im Dudn nachgelesn hab, heißt et „die“ Brezel. Dekliniert man dat, heißt et:

Die Brezel (wer) analog seine Brezel

Der Brezel (wessen) seiner Brezel

Der Brezel (wem) seiner Brezel

Die Brezel (wen oder was) seine Brezel


Könnte man dat rettn, wenn man die österr. Form „das“ Brezel verwändet?


Das Brezel analog sein Brezel

Des Brezels sein Brezel

Dem Brezel seinem Brezel

Das Brezel sein Brezel


[Hoffentlich is dat richtich ;-)]


Nun is der Spruch aufm Plakat kein richtiga Satz, man könnte ergänzn:


„Man soll jedem Kind seinen Martinsbrezel geben!“


Daraus ergibt sich, dass „seinen Martinsbrezel“ im Akkusativ stehen muss und daher folglich:

„seine“, bzw. „sein Brezel“ heißen muss.


Oder sollte das einfach nur lustig sein?!? Man weiß et nich!


Also falls Ihr noch nich eingeschlafen seid, dat is Grammatik!!

Montag, 24. August 2009

DuBistTerrorist.de ~ Deutschland aus Politikeraugen

Die Wahlen werfen schon laaaaange Schatten voraus. Die Kommunalwahl in NRW ist schon diesen Sonntag und die Bundestagswahl ist einen Monat später. Nun habe ich im Zuge meiner Recherche zu Inhalten auf der Seite der Partei "DIE LINKEN" folgendes gefunden. (Ich hab mich übrigens sofort nach diesem Posting in ein dunkles Kellerloch verzogen, damit niemand mich mehr für einen Terroristen halten kann ;-)) Ne, im Ernst. Man wird ja auch auf Schritt und Tritt beobachtet. Sobald man in den Zug/Bus einsteigt, sogar während des Wartens beobachten die Kameras das Schauspiel vor dem Bahnhof, in der Bank, im Supermarkt, an der Tankstelle: 82 Millionen Diebe, Gewaltverbrecher, Terroristen und ich bin einer davon:

DuBistTerrorist.de ~ Deutschland aus Politikeraugen

Donnerstag, 30. Juli 2009

Mein Unwort des Monats

Ach ja die Ulla! Da fährt sie nach Alicante ins Rentnerparadies (ca. 300.000 (!!) Deutsche leben da) an der Costa Blanca und dann das, nicht nur, dass ihr Auto geklaut wird, nein, es war nicht mal ihr Auto, sondern der Dienstwagen.
Frau Schmidt hat jedoch nicht nur Urlaub in Alicante gemacht, sie hat auch ein paar Rentner besucht. Was mich zu der Frage veranlasst: Ist ein Politiker jemals wirklich im Urlaub so wie Otto Normalverbraucher?
Ein Arzt hilft ja auch einem Herzanfallpatienten, obwohl Herr Doktor gerade in der Sonnenliege am Ballermann liegt. Jaja, jetzt werden einige sagen, der hat ja auch diesen komischen Hypo-wieauchimmer-Eid geleistet, aber er trägt ja kein Schild um den Hals "Ich bin Arzt". Keiner weiß es, also könnte ihn auch niemand verklagen. Wenn keiner weiß, dass er Arzt ist, könnte er den Patienten auch einfach herzanfallen lassen.
Farin Urlaub (der Blonde von den Ärzten) ist im Urlaub ja auch nicht Jan Ulrich Max Vetter, denn den kennt ja wohl kaum jemand.
Diese Dienstwagen-Affäre füllt nur kurz vor der Wahl das diesjährige Sommerloch.

Sonntag, 26. Juli 2009

Als Geschenk verpackt?

Gestern ist es mir wieder passiert. Ich war zu einer Festivität eingeladen und wollte dem Gastgeber etwas schenken. Ich habe dann ein Buch gekauft. Wie ich finde, das so ziemlich einfallsloseste Geschenk, das es gibt. Glücklicherweise liest die beschenkte Person, also ist man da mit einem Buch an sich schon auf der richtigen Seite.
Nun ist es mir also wieder passiert, ich stehe an der Kasse und die freundliche Verkäuferin, die mir das Buch aus der Hand nahm, fragte mich, ob ich es als Geschenk verpackt haben möchte. Woher hat sie gewusst, dass ich es verschenken will? Es stand jetzt nicht "Geschenk" oder so drauf, auch gehörte es nicht zu den klassischen Geschenkbänden (Marke "Sonnige Gedanken"), die man im Buchhandel so findet. Werden die meisten Bücher doch nicht gelesen, sondern nur verschenkt? Ich habe auch schon ein Buch für mich selbst gekauft, das ich dann auch tatsächlich selbst gelesen habe Der Kunde, der vor mir an der Reihe war, antwortete übrigens auf die Frage:"Ne, vorher lese ich es selbst!"

Mittwoch, 27. Mai 2009

Mein Unwort des Monats

Seit geraumer Zeit geistert immer mal wieder ein Begriff durch Zeitungen und das Universitätsleben. Als Schüler und Student ist man an Bewertungen gewöhnt. Allerdings betrifft dies nur die Leistungen in den verschiedenen Fächern. Die so genannten Kopfnoten (Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit / Sorgfalt, Selbstständigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Konfliktverhalten, Kooperationsfähigkeit) sind (leider) nur eine Randerscheinung.
An der Universität werden diese Kopfnoten überflüssig, da man sich ja in der Erwachsenenbildung befindet. Allerdings wird die so genannte Evaluation bei den Dozenten durchgeführt. Dozenten haben eine ähnliche Funktion wie Lehrer, allerdings haben sie den „Beruf“ nie gelernt, sondern mussten sich in Lehren selbst unterrichten. Diese Evaluation soll die Lehre verbessern, ob dies so geschieht, bleibt noch abzuwarten.
Nun sind ja Hochschuldozenten so eine Art Chef, man hat Respekt und sie können einem das Leben schwer machen ;-) Jedenfalls haben sie Macht über die „kleinen“ Leute.
Sicher haben Chefs in Seminaren gehört, wie man Mitarbeiter führt, was man ihnen mitteilen sollte und was der Mitarbeiter nicht wissen muss/soll. (Wie muss ich mit ihm sprechen, wie kann ich sie motivieren, kann ich eigene Fehler vor den Mitarbeitern zugeben, kenne ich Hobbys meiner Mitarbeiter, wie fördere ich die Stärken meiner Mitarbeiter…) Aber manchmal reicht hören halt nicht aus, manche Chefs können das genauso wenig umsetzen, wie Mitarbeiter ihr Wissen.
Studenten dürfen Dozenten evaluieren, wie wäre es wenn Mitarbeiter ihre Chefs evaluieren? Fühle ich mich als Mitarbeiter motiviert, ist er selbst motiviert, kann sich mein Chef diplomatisch ausdrücken, bleibt er ruhig und gelassen, ist er selbstsicher, hilfsbereit, kritikfähig, einfühlsam, durchsetzungsfähig?

Samstag, 23. Mai 2009

Wir werden wie Gold sein!

Stadtfeste sind doch immer wieder was Feines. Da kann man mal Bands sehen, die man sich nie für Geld angehört hätte, aber am Ende manchmal sagt: „man, war doch nicht so schlecht.“

So erging es mir bei der etwas exzentrischen Sängerin der Band „Klee“. Sie wirkt schon etwas durchgeknallt, ein bisschen wie Waldorfkindergarten und „Ganz schön feist“-Gänseblümchen-Esoterik. Trotzdem: Die Musik war nicht schlecht (naja, aber leider die Qualität meiner Handykamera, tut mir leid!!!):



Der wahrgewordene Albtraum

Als ich zu später Stunde gestern zu Fuß meinen Heimweg antrat, bin ich an einer "Billig-Tankstelle" vorbeigekommen. Für gewöhnlich ist sie auch immer ein bisschen günstiger als die namhafte Tankstelle um die Ecke.
Doch in dieser Nacht sollte alles anders sein...
Nunja, die Tankstelle hat nachts geschlossen und ist daher auch nicht sonderlich hell erleuchtet, was offenbar ein paar Witzbolde dazu getrieben hat, Schabernack zu treiben.
Sprit wird ja nun immer teurer, aber soo teuer war er, jedenfalls hier, noch nie:



Lustigerweise scheint der Scherzbold, wenn/falls er Auto fährt, einen Wagen mit Dieselmotor zu fahren.

Dienstag, 12. Mai 2009

Die Seuchen unserer Zeit III

Im Bus, beim Sport, irgendwie sieht man fast nur noch Menschen mit Stöpseln im Ohr. Hat man vor Jahren gewitzelt, dass man bald mit einem „Kleinen Mann“ im Ohr spricht, tut man dies ja bereits, auch wenn der Mann auch mal eine Frau ist.

Doch nicht nur Gespräche werden über die Stöpsel übertragen: Techno, Rap, HipHop, Rock, Pop, gaaaanz selten hört man mal, durch die alle belästigende Lautstärke eine Sonate.

Die Schüler morgens im Bus unterhalten sich, während sie die Stöpsel im Ohr tragen. So kann man sich doch dem anderen nicht richtig widmen oder sind die Gespräche so banal, dass man sowieso nicht alles mitbekommen muss. Gerne sitzen sie auch mal einfach nur nebeneinander und hören, die ohrenbetäubend laute Musik gemeinsam, jeder einen Stöpsel im Ohr. Naja, morgens muss man ja vielleicht auch nicht reden… Aber man kann die Musik auch leiser hören.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Ortografie, Orthografie, Orthographie - Happy End

Ende Oktober habe ich hier einen Fehler angemerkt. Nun scheint man doch in der Universitätsstadt Münster lernfähig zu sein, denn die Schaufensteraufschrift hat sich geändert:





Schön! Fehler beseitigt!!

Dienstag, 5. Mai 2009

Die Seuchen unserer Zeit II

Immer und überall erreichbar!! Früher ein absoluter Luxus, heute Alltäglichkeit. In der Umkleidekabine klingelt es, während des Toilettengangs, im Bus, im Kino, während einer Theatervorstellung, im Supermarkt…

Was kann so wichtig sein und vor allem wer?

Ja, es ist schon wichtig zu klären, welche Kaffeesorte man mitbringt, man hört ja immer wieder von Männern, die von ihren Frauen getötet wurden, weil sie den falschen Kaffee mitgebracht haben.

Ja, es ist schon wichtig zu klären, dass man doch 5 Minuten später kommt. Warten ist ja doch etwas, was wir immer noch lernen müssen, ob bei einem großen Discounter an der Kasse oder eben auf die beste Freundin. Auf diese Weise kommt eigentlich auch niemand mehr zu spät, denn man kann ja anrufen. Allerdings führt dies auch zu Unverbindlichkeiten: „Wir können ja mal sehen, wann genau wir uns treffen, ich meld’ mich dann kurzfristig bei Dir.“ Nie waren Verabredungen so locker. Früher hat man sich für einen bestimmten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit verabredet, das hat dann auch (meistens) geklappt. Heute herrscht die Mentalität „schaun-mer-mal“.

Früher rief man Gott an, heute Hinz und Kunz. Früher war Erreichbarkeit Luxus, heute Unerreichbarkeit. Kann es ein Leben ohne noch geben? Ich hoffe: Ja!!

Montag, 4. Mai 2009

Die Seuchen unserer Zeit I

Nein, ich möchte mich nicht zur Schweinegrippe, Rinderwahn oder Vogelpest äußern, das machen andere schon zur Genüge. Meine Seuchen beziehen sich auf die Errungenschaften der modernen Industriegesellschaften.

Anfang der 1930er Jahre beschäftigte sich der Philosoph und Soziologe Walter Benjamin mit dem Thema der Fotografie. Schon damals hat er festgestellt: „immer kleiner wird die Kamera, immer mehr bereit, flüchtige und geheime Bilder festzuhalten“. Wie vorausschauend Benjamin war, kann ihm selbstverständlich nicht bewusst gewesen sein, aber es ist doch erstaunlich, wie Recht er hatte. Kaum etwas ist so flüchtig wie die Digitalfotografie. Zwar wird das Foto auf eine Speicherkarte gebannt, aber genauso schnell, wie es gebannt wird, kann es wieder gelöscht werden. Hat man sich früher, selbst als Laie, Gedanken über das Motiv, Zeitpunkt, Ort gemacht, drückt man heute einfach ab. Der Wust an Fotos ist kaum zu bewältigen. Leider werden die Fotos nicht besser durch die neue Technik, sondern einfach nur mehr, denn die Gesichter/Motive bleiben die Gleichen. Der „Durchschnittsfotograf“ dürfte sich nicht mal so nennen, er ist lediglich zum Knipser verkümmert. So sieht man jedermann die Kamera betätigen, dann wird das gute Stück umgedreht, um sich über das Ergebnis auf dem kleinen Display lustig zu machen. Ach, was war es früher immer ein Überraschungsmoment, wenn man im Fotoladen des Vertrauens seine Bilder abgeholt hat und sofort nachgeschaut hat, ob alles „was geworden ist“ (‚Oh, nein, da hab ich ja die Augen zu’, ‚Warum ist das denn so dunkel geworden?’) So bleibt Benjamins wichtigster Begriff der Aura völlig auf der Strecke.

Donnerstag, 16. April 2009

Mein Unwort des Monats

Das fantastische Sommerwetter hat nicht nur mich, sondern auch viele andere an unser städtisches Naherholungsgebiet getrieben. Die Außengastronomiebetriebe waren gut besetzt, aber wer isst und trinkt, MUSS auch mal.

So musste auch ich das Stille Örtchen des Restaurants aufsuchen. Nachdem ich den Zugang gefunden habe, fühlte ich mich in dem Gang etwas verloren, da alle Türen, die ich sah mit hübschen „Privat“-Schildern versehen waren. Ein Blick nach rechts verhieß Rettung. Hinter einer dunklen Holzwand mit ebensolchen Türen versteckte sich die Bedürfnisanstalt.

Beim Eintreten dachte ich schon: ‚man, sooo viele Toiletten’, allerdings war dies ein Trugschluss, denn ein strategisch geschickt gesetzter Spiegel, ließ den Raum geradezu riesig wirken, die zwei Toiletten verwandelten sich in einen langen Gang mit schier endlos vielen Örtchen.

Nicht nur ich ließ mich davon verunsichern, sondern auch eine gut gekleidete Dame, die dies als „irritant“ empfand. Ich fand es ja eher irritierend und schaute zu Hause erstmal nach, ob es das Wort überhaupt gibt. Mein Rechtschreib-DUDEN (24. Auflage) verzeichnet das Wort nicht, auch mein etwas älterer Fremdwörter-DUDEN kennt es nicht. Vielleicht ist es auch aus dem Englischen.

Aber ich wusste ja was sie meinte, vielleicht wollte sie sich auch nur wichtig tun, in unserer Universitätsstadt gibt es schon merkwürdige Leute, die komische Wörter benutzen. (Juhu, ich kenne Fremdwörter!! Oder eher doch nicht?!?) Manchmal mehr Schein als Sein!

Dienstag, 14. April 2009

Wer ist mein Hirte?

Ostern ist vorbei, aber die Religion hallt noch nach:

Der Herr ist mein Hirt

Ein Lied Davids
Der Herr ist mein Hirt;
darum leide ich keine Not.

Er bringt mich auf saftige Weiden,
läßt mich ruhen am frischen Wasser
und gibt mir neue Kraft.
Auf sicheren Wegen leitet er mich,
dafür bürgt er mit seinem Namen.

Und muss ich auch durchs finstere Tal -
ich fürchte kein Unheil!
Du, Herr, bist ja bei mir;
du schützt mich und führst mich,
das macht mir Mut.


Nein, das ist nicht aus einer Gebrauchsanweisung vom neuen Navigationsgerät, könnte man allerdings meinen, denn damit wird man auch auf sicheren Wegen geleitet. Ich weiß nicht, ob TomTom mit seinem Namen bürgt, das war ein Geldinstitut. Auch wenns mal dunkel wird, ist man dank GPS sicher unterwegs. Somit bekommt ein von Menschen entwickeltes Gerät etwas Göttliches. Was heißt das für unsere Gesellschaft?


Es handelt sich übrigens um den Beginn des 23. Psalms

Montag, 30. März 2009

Big Brother zu Besuch beim Jüngsten Gericht

Ich bin kein besonders religiöser Mensch, dennoch beschäftige ich mich gerne mit dem Thema „Glaube und Religion“. Die Bibel ist für mich auch kein rotes T(B)uch, sondern ein wichtiger Teil meiner Kultur, daher würde ich mich als Kulturchrist bezeichnen: Den Sonntag akzeptiere ich als freien Tag (wenn’s der Samstag wäre, wäre es auch in Ordnung, den Freitag würde ich auch freimachen…).

So wurde ich kürzlich auf einen Gedanken aufmerksam gemacht, der mich der Bibel näher bringen könnte, glaubte ich mehr daran.

In der Offenbarung an Johannes über das „Jüngste Gericht“ heißt es:


Die Bücher wurden geöffnet, in denen alle Taten aufgeschrieben sind. Dann wurde noch ein Buch aufgeschlagen: das Buch des Lebens. Den Toten wurde das Urteil gesprochen; es richtete sich nach ihren Taten, die in den Büchern aufgeschrieben waren. (Offb. 20, 12)


Was vielleicht für frühere Menschen unglaublich schien, ist für uns schon Realität. Sobald ich bei uns am Bahnhofsvorplatz stehe, werde ich von einer Kamera beobachtet, wenn ich in den Bahnhof hineingehe, werde ich von einer Kamera beobachtet, betrete ich den Zug, werde ich von einer Kamera beobachtet, betrete ich eine Bank, werde ich von einer Kamera beobachtet, betrete ich ein Kaufhaus, werde ich von einer Kamera beobachtet, gehe ich in ein Museum, werde ich von einer Kamera beobachtet…

Auch wenn nicht immer alles aufgezeichnet und archiviert wird, so wäre es doch möglich, so tritt das „Jüngste Gericht“ schon zu Lebzeiten ein. Für meine Verfehlungen, die ich beobachtet begangen habe, werde ich zu Rechenschaft gezogen.

Die Keule der „Sicherheit“ schränkt mich in meiner Freiheit ein. Ich fände es besser, wenn in Zügen Sicherheitspersonal durchlaufen würde, denn, so wie ich glaube, unbeobachtet in der Nase zu popeln, glaubt ein potenzieller Delinquent unbeobachtet ein Verbrechen zu begehen. Der Big Brother-Effekt setzt sein, man vergisst die Kamera, aber eine Person vergisst man nicht so schnell!! Somit gibt es keine Vorbeugung, sondern lediglich einen straffällig gewordenen Menschen, der vielleicht hätte verhindert werden können.

Montag, 23. März 2009

Digital Versatile Disc-thek

Die Zeiten der Videokassette sind fast endgültig vorbei. In keinem größeren Multimedialaden gibt es sie noch und auch online sind sie schwer zu bekommen. Die DVD hat ihren Platz eingenommen. Die Videotheken heißen allerdings immer noch „Videotheken“, obwohl es dort gar keine Videokassetten mehr gibt, sondern nur noch Digital Versatile Discs, sollte es demnach nicht DVD-thek heißen? Na ja abgesehen davon, dass das ziemlich komisch klingt, heißt „video“ ja auch auf Latein „ich sehe“, somit könnte man also zur Film-DVD auch weiterhin „Video“ sagen, macht man aber nicht, man schaut sich eine DVD an.

Interessant ist übrigens auch, dass man, wenn man im Film schneller voranschreiten will, man noch immer „spulen“ sagt, obwohl gar keine Spule mehr vorhanden ist: Keine Kassette - keine Spule. Wir erleben hier also gerade einen Bedeutungswandel, wobei die alte Bedeutung verloren geht, wie beim Wort „Bleistift“, der Stift war früher wirklich aus Blei.

Samstag, 21. März 2009

Zum Welttag der Poesie

Heute am 21. März ist der Welttag der Poesie.

Als Literaturfreundin habe ich mal zwei Gedichte herausgesucht, ein nachdenkliches und ein lustiges:

Traumwald
Heut nacht durchschritt ich einen Wald im Traum
Er war voll Grauen Nach dem Alphabet
Mit leeren Augen die kein Blick versteht
Standen die Tiere zwischen Baum und Baum
Vom Frost in Stein gehaun Aus dem Spalier
Der Fichten mir entgegen durch den Schnee
Trat klirrend träum ich seh ich was ich seh
Ein Kind in Rüstung Harnisch und Visier
Im Arm die Lanze Deren Spitze blinkt
Im Fichtendunkel das die Sonne trinkt
Die letzte Tagesspur ein goldner Strich
Hinter dem Traumwald der zum Sterben winkt
Und in dem Lidschlag zwischen Stoß und Stich
Sah mein Gesicht mich an: Das Kind war ich.


(Heiner Müller)

Lesbische schwarze Behinderte

An allem sind die Männer schuld, Machos, meistens Weiße
Sie sind voll verantwortlich für die ganze Scheiße
Sie regieren diese Welt, sie haben zuviel Macht
Sie haben unseren Planeten auf den Hund gebracht
Gibts es größere Schurken? Die Antwort lautet 'Nein'
Doch auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein.

Ich traf eine bei 'Obi', sie fuhr in ihrem Rollstuhl
Drängelt sich an der Kasse vor und zahlt dann auch noch voll cool
Mit einem Tausendmarkschein, sie hatte nur zehn Schrauben
Das würde sich doch ein normaler Deutscher nicht erlauben
Da schimpfte die Kassiererin und alle stimmten ein
Auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein.

Und draußen auf dem Parkplatz, da fuhr sie mich fast um
Sie sagte nicht 'Entschuldigung'. Sie brüllte: "Bist Du dumm!"
'Ich bremse auch für Männer' stand groß auf ihrer Brust
Da hab ich so spontan kein gutes Wort gewußt
Ich hätte 'Fick dich!' rufen sollen, das fiel mir zu spät ein
Auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein.

Natürlich bin ich kein Rassist, ich hab vorm Kopf kein Brett
Die meisten lesbischen, schwarzen Behinderten sind alle furchtbar nett
Man sieht sie viel zu selten, in keiner Fernsehshow
Nicht mal in der 'Lindenstraße', ich weiß nicht wieso
Geht dieses Lied noch weiter, die Antwort lautet 'Nein'
Doch auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein.

(Funny van Dannen)

Montag, 16. März 2009

Gelernt ist gelernt

Zur Zeit werden die Temperaturen ja wieder etwas wärmer, der meteorologische Frühling hat schon Einzug gehalten auch wenn der kalendarische etwas hinterher hinkt. Vielleicht liegt es daran, dass er eben noch hinkt. Möglicherweise liegt es auch daran, dass die GeFÜHLE im Frühling besonders betont werden.
Nunja, eine Bäckerei, die mit dem Claim wirbt: "Gelernt ist gelernt", wirbt für zwei saftige und fruchtige Fühlingsgrüße:


Dienstag, 3. März 2009

Mein Unwort des Monats

Mein neues Unwort zurzeit lautet. „systemisch“.
Googlet man es, gelangt man zuerst zu Wikipedia und die dortige Begriffserklärung, aus dem medizinischen Bereich oder aus der Systemtheorie. Als bloßes Adjektiv ist es dort nicht zu finden. Mein DUDEN verzeichnet „systemisch“ auch nur als biologischen bzw. medizinischen Begriff.
Im Moment schmeißen allerdings Politiker, Wissenschaftler und Journalisten wie wild mit diesem Begriff herum. Alles ist systemisch, vielleicht ist es so ein tolles Wort wie Diskurs, das kann man auch immer wieder anwenden, ohne genau zu wissen, was es bedeutet.
Also lasst uns mal systemisch darüber nachdenken, mal sehen wohin uns das führt.

Dienstag, 17. Februar 2009

Heut bin ich inne Wurst!

Ich arbeite in einem Feinkostgeschäft, das über diverse Frischetheken verfügt: Fleisch, Wurst, Käse, Fisch. Wie mir nun schon öfter aufgefallen ist, hat sich dort eine eigentümliche Sprache entwickelt. Es sind nicht immer nur Begriffe, sondern ganze Floskeln, die mich immer mal wieder zum schmunzeln bringen.

Viele meiner Kollegen kennen sich nicht nur in einem Bereich aus, sondern können sowohl, Wurst, Käse oder auch Fisch verkaufen. Nun müssen ja morgens nicht alle Kollegen anwesend sein, somit ist es manchmal so, dass ein Kollege da ist, der an jeder Theke arbeiten könnte. So kommt es nun gerade morgens des Öfteren zu der witzigen Frage:


„Bist Du heut inne Wurst oder im Käse?“


- „inne Wurst“ könnte man wohl als Abkürzung für in der Wursttheke verstehen, aber kann man in einer Theke sein, ist man nicht vielmehr dahinter?

- „im Käse“ gestaltet sich schwieriger, da es in dem Käsetheke nicht lauten kann, vielleicht ist es auch eine abgeschliffene Form von in Käse?


Eine andere Frage wäre: „Bist Du heut im Käse oder machst Du Fisch?“


- „machst du Fisch“ nun ja, bekanntlich macht man Fisch nicht, sondern wir verkaufen ihn nur, es könnte sich lediglich um machst du die Fischtheke handeln.

Dienstag, 10. Februar 2009

Am Glascontainer - wohin mit der Tüte?

Ich bin ein großer Fan von Abfalltrennung. Egal, was man nun von Recycling hält, ich trenne meinen Müll und könnte sogar manchmal, wie Kathleen Turner in Serial Mom, meine Nachbarn töten, na ja also nicht wirklich, selbstverständlich!!

Heute habe ich also meinem Drang der Mülltrennung wieder nachgegeben und habe Altglas weggebracht. Ich benutze dafür immer eine alte Plastiktüte, da ich sie nachher sowieso wegschmeiße, weil oft doch noch etwas in den Flaschen ist, das sich dann in die Tüte ergießt. Nun nervt mich schon so lange, dass neben den Flaschencontainern nie direkt ein Mülleimer für die Tüte steht, entweder muss ich das eklige Ding wieder einstecken oder ewig rumsuchen, um einen Mülleimer zu finden. Der dann endlich gefundene Mülleimer ist dann aber auch schon bis oben hin mit Tüten voll, weil andere genauso denken. Warum kann man nicht direkt neben den Glascontainern einen Container für Mülltüten anbringen oder gleich einen Container für Sachen mit dem „Grünen Punkt“?


Mittwoch, 4. Februar 2009

Dauerjob: Studenten-Versand

Seit Monaten, eigentlich schon Jahren, fällt mir diese Anzeige in unserem örtlichen Kostenlosblättchen auf:


Studentische Teilzeitkräfte für den Versand gesucht.
Als Dauerjob an 2-3 Tagen in der Woche. Bewerbungen bitte schriftlich. Chiffre:


Ich habe mich schon immer darüber gewundert, wer will sich schon dauernd an 2-3 Tagen irgendwohin versenden lassen, und dauert dann der Versand so lange oder sind es drei Reisen, außerdem wäre es ja auch schön, vorher zu wissen, wohin die Reise gehen wird.
Vielleicht steht deshalb die Anzeige immer in unserem örtlichen Kostenlosblättchen, weil die Studis ja immer verschickt werden, dann ist allerdings die Frage, ob "Dauer" sich auf den Job an sich bezieht oder ob die immer die selben Studis an andere Orte verschickt werden. Aber wenn sie nur für Teilzeit gesucht werden, wie kann es dann ein Dauerjob sein?

Donnerstag, 29. Januar 2009

Der Rundgang in der Kunstakademie 2009


Gestern war es wieder soweit, der alljährliche Rundgang der Kunstakademie ist eröffnet worden. Junge Kunststudenten präsentieren ihre Werke der Öffentlichkeit und hoffen auf interessierte Käufer.

Da treiben sich dann wieder die idealistischen Künstler mit ihren hohen Ambitionen herum. Das interessanteste am Rundgang sind leider oft nicht die Kunstwerke, sondern vielmehr das Publikum. Man kann es grob in drei Kategorien einteilen, diejenigen, die es geschafft haben (Dozenten, freie Künstler, die von ihrer Kunst leben können, das können allerdings die wenigsten), die, die er schaffen wollen (tun allerdings die wenigsten) und der Rest der Kunstfreundegemeinschaft.

Diejenigen, die es geschafft haben, tragen vorzugsweise schwarze Kleidung und setzen einen Akzent mit einem kontrastschaffenden Schal. Die jungen Hoffnungsträger, der zukünftigen Hartz-IV-Generation (vielleicht schaffen sie noch den Absprung zum Lehramt), also die Studenten, tragen zumeinst auffällige Klamotten und fallen dadurch als Gruppe natürlich auf, als Individuum wiederum nicht.

Tja und dann ist da noch der Rest, die Kunstfreunde. Sie unterhalten sich über die Werke, über die Künstler, über die Kunst an sich, wie oft stehen sie vor einem Kunstwerk und fragen sich: ‚Was soll das?’ – ‚Oh wie wunderbar, die Weltwirtschaftskrise hier ihren Ausdruck in der Natürlichkeit des Wahnsinns findet!’ - ‚Die subkulturellen Strukturen der antagonistischen Erfahrungswelt erfahren hier ihre realistische Existenz zur Empirie!’ oder einfach doch nur ‚Keine Ahnung, was das soll, aber ich find’s schön!’ oder ‚IIh, das ist aber hässlich!’

So ist der Rundgang in der Kunstakademie immer wieder interessant, ein Sehen und Gesehen werden.





Noch ein kleiner Tipp am Rande, wer heute in sein will, sollte in der Malerei, das Lasieren üben!

Sonntag, 25. Januar 2009

Zufall oder Schicksal - egal!!

Der heutige Tag hat zu einem entspannten Spaziergang eingeladen und diese Einladung konnte und wollte ich nicht ausschlagen. Da es aber doch sehr kalt war, war ein anschließender Cappuccino unerlässlich.
Als ich dann mein Heißgetränk ausgetrunken hatte, bot sich mir folgendes Bild:



Ob es nun Zufall oder Schicksal war, bleibt wohl ein ewiges Rätsel, aber ich fand, es schon sehr witzig, als sich mir dieses "S" offenbarte.

Mittwoch, 21. Januar 2009

Wir sind US-Präsident!!!

Nie war ich stolzer ein Amerikaner zu sein, nie war ich stolzer ein Afro-Amerikaner zu sein, nie war ich stolzer Anhänger der Democrats zu sein, aber äh all das bin ich ja gar nicht, obwohl wir doch einen neuen Präsidenten seit gestern haben, der das Land so verändern will, ich bin ja bereit für den Wandel, ich will neu gestalten!! Endlich sind wir den doofen Dabbel Juuh los! Endlich haben wir Berraaack! Naja genau genommen haben nicht wir ihn, sondern die Amis, allerdings hatte man gestern nicht das Gefühl, dass er Amerikaner ist, sondern wie sagte schon Kennedy:"Ich bin ein Berliner!" Jeder noch so bekloppte Randgruppensender meinte, das "Großereignis" übertragen zu müssen, haben wir sonst keine Probleme... Klar, er ist nun Chef eines der wichtigsten Länder der Welt, aber das war ja auch Dabbel Juuh und der hat trotzdem gemacht, was er will.
Jede Nation bekommt halt das, was sie im Moment verdient, die Amis haben Beraaack und wir eben de Äindschie.

Samstag, 17. Januar 2009

Zuwachs!!




Zuwachs!! Na ja nicht direkt meiner, aber sie wohnt halt nun nebenan und gedeiht schon ganz prächtig. Buffy Klümpchen ist ca. 6 Wochen alt und wiegt heute 137 gr, süß ne!