Mittwoch, 29. Februar 2012

Keine Krankheit ohne Feier

Schon lange wundere ich mich über die Formulierung „krank feiern“. Was wird da eigentlich genau gefeiert? Dass man den Chef ausgetrickst hat, weil man eigentlich doch nicht richtig krank ist? Dass man nun endlich richtig feiern kann, da man frei hat? Und was feiert man dann eigentlich? Oder liegt es am Feierabend, den man dann auf den ganzen Tag ausdehnen kann? Apropos „Feierabend“, da findet sich die Feier ja schon wieder. Offensichtlich wird gefeiert, wenn nicht gearbeitet wird, denn Überstunden werden auch abgefeiert.



Der Duden verbindet ebenfalls mit „feiern“ durchweg hedonistisch konnotierte Synonyme.

Die Jugendsprache kennt seit geraumer Zeit ebenfalls den Ausdruck „feiern“. Gemeint ist damit allerdings nicht, dass man einen Geburtstag, einen Abschluss oder ein anderes wichtiges Ereignis zelebriert, sondern lediglich, dass man sich dem Hedonismus hingibt, sprich „feiern gehen“ heißt im Grunde nur „ausgehen“ und „Party machen“, wie auch immer das genau aussieht.

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