Warum gibt es eigentlich für Männer
jetzt auch „Tailliengroßen“ bei Oberhemden? Die Herren haben
doch biologisch gesehen gar keine Taille, sondern ne Wampe ;-).
Frauen haben eine Taille und daher auch oft anders geschnittene
Blusen, zum Beispiel auf Taille. Oder soll bei den Männern somit das Bäuchlein nur positiv
ausgedrückt werden. Die Herren dürfen doch mal froh sein, dass ihre
Wampe doch oft recht hart ist. Und warum gibt es überhaupt für
Männer diverse andere Größen. Also für kleinere Herren mit und
ohne Bauch oder für Große Männer mit und ohne Bauch... Frauen, die
unter der Durchschnittsgröße sind haben oft das Problem, dass sie
keine passende Hose finden, denn selbst kurzgrößen sind oft noch zu
lang. Dabei ist doch die durchschnittsgröße von Frauen ca. 1,65 m.
Und wenn sie etwas zu viel wiegen, müssen sie einen großen Teil der
Hose wegschneiden... naja, daraus kann man dann wohl für die Dürren
Damen ne Hotpands machen :-)
Mishmah
der soziologisch-linguistische Gemischtwarenladen
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Montag, 8. Februar 2016
Samstag, 8. Juni 2013
Eine Darstellung von Problemen, die auf Senioren zukommen können.
Ein Gastbeitrag:
Da dieses Thema
von alternden Menschen meist verdrängt wird, sollte man sich früh genug damit
befassen, ohne Panik, am besten sachlich gründlich.
Die Pflegeversicherung
gaukelt vor man wäre für den Lebensabend gut abgesichert.
Aber wo bekommt
man echte, unabhängige Beratung vor allem umfassend? Nirgendwo! Jede Institution redet für sich.
Man muss sich selbst ein Bild regelrecht zusammensetzen, um das gesamte System zu erkennen.
Beispiel: Angebot
im Barbarahospital, Gladbeck! „Beratung für Senioren und Angehörige“
Die Dozenten:
Der zuständige Arzt für Geriatrie, ein Amtsrichter, ein Vertreter der
Versicherungswirtschaft! Diese seltsame Ansammlung von Beratern macht
nachdenklich und beunruhigt. Wie der Verfasser aus der lokalen Presse erfahren
hat, sei diese Veranstaltung in sehr launiger lockerer Atmosphäre verlaufen.
Betroffene Senioren
sollten sich auch ohne dabei gewesen zu sein, trotzdem lieber mit dem „Ernst
der Sachlage“ auseinander setzen.
Zunächst! Der
Amtsrichter, er vertritt das so genannte Familiengericht (ein geschmeidiger
Euphemismus) das sich auch mit der Betreuung befasst. Mit dem
Betreuungsverfahren wird Fürsorge und Schutz suggeriert (früher Vormundschaft).
Die Wahrheit
ist: Der gealterte, auch hilfsbedürftige Mensch sieht sich eventuell einem
entwürdigenden Entmündigungsverfahren ausgesetzt. Wobei die Angehörigen oft
außen vor bleiben. Dieses Verfahren wird angesetzt, wenn der alte Mensch seine
Geschäfte nicht mehr selbständig ausüben kann. Die Aberkennung der
Geschäftsfähigkeit wird von einem Arzt (Neurologe, Facharzt Geriatrie)
festgestellt und einem Richter des
Familiengerichts übermittelt. Der ordnet dann eine so genannte Betreuung
an. Dem Verfasser ist nicht bekannt ob der Richter den Betroffenen selbst
begutachtet. Das ist jetzt ein entscheidender Zeitpunkt! Denn nach der
allgemeinen Lebenserfahrung übernehmen dann Angehörige die Weiterführung der Geschäfte.
In wenigen Fällen kann es vorkommen, dass Angehörige nicht in der Lage sind
diese Aufgabe wahrzunehmen, oder als Persönlichkeit nicht geeignet sind oder es
einfach nicht wollen. Dann wird ein Berufsbetreuer eingesetzt. Das bedeutet,
dass Angehörige von Betreuten durch ihren Verzicht oder Nicht-wollen alle
Entscheidungen und Geschäfte abgetreten haben und kaum noch Rechte haben.
Deshalb ist
dringend anzuraten eine Vorsorgevollmacht einzurichten, in der man im Falle der
Geschäftsunfähigkeit seinen Betreuer selbst bestimmt. In diesen Fall muss
(sollte?) der Richter das berücksichtigen. Wer seine Angehörigen nicht der
Fremdbestimmung überlassen will, sollte dringend aktiv werden. Dem Verfasser
ist ein Fall bekannt, dass die Ehefrau leicht dement wurde und sie plötzlich
einen amtlichen Betreuer hatte.
Der Ehemann 74
Jahre vital und geistig fit blieb außen vor, eine Korrektur des Verfahrens
wurde mehrfach abgelehnt. Fakt ist: In der BRD gibt es Betreute wie nie zuvor
und es werden immer mehr. (Wird mit der Überalterung der Bevölkerung
gebetsmühlenartig immer wieder erklärt). Dazu später mehr!
Wer sind
Betreuer? Das hört sich nach Fürsorge und Menschlichkeit an, ist aber ein
eiskalter Verwaltungsvorgang. Betreuer sind Leute, die aus sozialen,
pflegenden, pädagogischen Bereichen kommen, und die sich oft in so genannte
Betreuungsvereine zusammenschließen. Dabei wird eine Art Ehrenamtlichkeit
angedeutet. In Wirklichkeit hat sich das zu einem interessanten Geschäftsfeld
entwickelt. Da werden Honorare in Stundenlöhnen abgerechnet, die der Betreute
von seinem Einkommen selbst bezahlen muss (außer er bezieht Sozialhilfe). (Der
Verfasser kann einen Fall als Beispiel exakt belegen.) Werden Angehörige
demnächst diese Art Betreuung von Mutter, Vater, Oma, Opa als normal empfinden
oder vielleicht auch entlastend? Die Politik hat hier den Kulissen ein
totalitäres System eingerichtet, das von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen
wird. Wer beschäftigt sich schon mit diesem Thema?
Dieses
Seitenthema der Gesellschaft hat vielleicht nicht so ganz beabsichtigt, in
einer Diskussion bei S. Maischberger für Aufregung gesorgt, und zwar so heftig,
dass das Thema in einer Folgesendung noch einmal aufgegriffen wurde. Dazu wurde
die Justizministerin Leutheusser- Schnarrenberger zugeschaltet.
Die Ministerin
lächelte souverän diese auftauchende Problematik weg und verwies mit
juristischer Spitzfindigkeit auf die positiven Elemente, die die Neuregelung
der Betreuung gebracht haben soll. Wichtig wäre vor allem die
„Vorsorgevollmacht“. Bei den Betroffenen in der Talkrunde kam trotzdem
Ratlosigkeit auf.
Diese so genannten
Talkshows sind oft reine Unterhaltungssendungen. Hier war es anders!
Die Moderatorin
war an diesen Abend bei aller professionellen Distanz sichtlich beeindruckt von
der Brisanz des Themas.
Die eingeladenen
Betroffenen (Angehörige von Betreuten) schilderten eindrucksvoll, was Ihnen widerfahren war.
Ihre Darstellung
im Umgang mit Betreuern, Behörden, Feuerwehr auch Polizei! (Der Verfasser kann
selbst eine ähnliche Situation belegen) usw. Könnten in einem totalitären Staat
passiert sein. Die Vertreter der Betreuerseite hatten sichtlich Probleme ihre
Rolle positiv dazustellen. Das gipfelte in der Darstellung „die betreuten Alten“
müssten von ihren Angehörigen geschützt werden. Das mag in einigen Fällen
zutreffen. Das ganze System hat aber eher Orwellsche Dimensionen. Ein
verkapptes Horrorszenario, das sich unauffällig in der Gesellschaft ausbreitet.
Das verleitet auch immer mehr Demenzverdächtige und psychisch Auffällige mit
ins Geschäft zu holen. Man weiß aus der Geschichte, dass Ärzte und Gutachter auffällig
für Willkür und Fehlbeurteilungen sind.
Es wäre
interessant zu erfahren welchen Status prominente Betroffene haben, wie Walter
Jens, Helmut Kohl, Steven Hawking usw. in diesem System hätten?
Dass der nicht
mehr geschäftsfähige Mensch, auch die Angehörigen, Hilfe braucht, ist
selbstverständlich.
Aber dieses Prozedere
hat totalitäre Züge. Man stellt sich eher ein System vor, wo Angehörige
unterstützt, und nicht mit entmündigt werden. Hier wird auch durch die
Hintertür die Gesellschaft ethisch manipuliert.
Der entmündigte
Mensch wird staatlich verwaltet, ein neues Geschäftsfeld entsteht!
Alle empfinden
es auf einmal normal so vorzugehen. Selbst Angehörige werden es auf einmal
angenehm empfinden, wenn man sich nicht um die schwierig gewordenen Alten
kümmern muss. In der Gesellschaft hat sich der Begriff „Zur-Last-Fallen“ etabliert.
Mit diesem Verfahren kann man das Problem lösen. Der freiheitlich demokratische
Rechtsstaat sorgt so für seine Bürger und stärkt den sozialen Frieden.
Noch mal zu den Betreuungsvereinen
(von Insidern auch Betreuungsmafia genannt)!
Fakt ist: Betreuungsvereine
stellen sich karitativ aber auch hoheitlich handelnd dar, steht doch das
Gericht hinter ihnen. Sie entziehen sich dadurch der Kritik und machen sich
schwer angreifbar. Die Betreuungsmaschinerie arbeitet im Verborgenen
unauffällig. Eine Krake, die mit ihren karitativ getarnten Fangarmen einfühlsam
die speziellen Einrichtungen abtastet, bevorzugt psychiatrische und
geriatrische Krankenhausabteilungen und schafft komplottartige Beziehungen zu
teuren Pflegeheimen.
Die Zahl der
Pflegeheime ist auffällig gestiegen. Es gibt schon Leerstände!
Es gibt
Börsenorientierte Pflegeunternehmungen, die von Managern aus der Wirtschaft
geführt werden. Man darf den Namen „Middelhoff“ nennen. Die Kritik an den
Betreuungsvereinen wird von ihren Sprechern als Diffamierung gesehen. Einige
spektakuläre Einzelfälle wären falsch da gestellt und prägen dadurch ein
verzerrtes Bild von ihrer Tätigkeit.
Mit der Inbrunst
von Renegaten wird beteuert, wie dankbar die Betreuten für ihre Dienste sind.
Für diese
geschäftsmäßige oft mit gekünstelter Empathie ausgeübter Tätigkeit braucht
niemand besonders dankbar sein.
Das Thema „
Überalterung der Gesellschaft“. Hier wird ein gewaltiger Popanz aufgeblasen.
Man muss sich wundern zu welchen Schlüssen Bevölkerungswissenschaftler,
Versicherungsmathematiker, Statistiker, Informatiker, Soziologen und
Volkswirtschaftler kommen. Was Wissenschaftler und Politiker in der Finanzwelt
anrichten wird uns dauernd vorgeführt. Gigantische Irrtümer, verursacht durch
wissenschaftlich gebildete Übermenschen haben ein Chaos angerichtet, für das
diejenigen Schuld tragen, die darunter leiden. Alle Experten haben sich an
diesem babylonischen Turmbau beteiligt und jeder schwadroniert in seiner
abgehobenen verschleierten Sprache, führt Statistiken vor, die wohl niemand
überprüft, man weiß: Lügen mit Zahlen! Genau so verhält es sich mit dem
demografischen Wandel! Wahrhaftig eine eindrucksvolle Wortschöpfung. Wie auch
„demografische Zeitbombe“.
Zunächst! Der
Lebensabend ist kein Idyll, war es noch nie, höchstens ein poetischer Begriff.
Heute in einer
totalen durch ökonomisierten Welt, hat das Alter eine neue Wertigkeit
angenommen.
Die Medien, von
der Politik gedrängt, zeigen ein Horrorszenario auf. Kohorten von Alten, die
versorgt werden müssen (Rente, Pflege, Verheimung) kommen auf die junge
Generation zu.
Tausende
hinfälliger, dementer Senioren vor allem aus der so genannten
Babyboom-Generation, extrem Langlebige werden demnächst die Gesellschaft
belasten
Mit dem alten
Versorgungssystem wäre das nicht mehr bezahlbar.
Der gewesene
Bundespräsident R. Herzog sprach in einer seiner berühmten „Volksreden“
(wahrscheinlich im Hotel „Adlon“ in Berlin) von der „ Ausplünderung“ der jungen
Generation durch die (gierigen) Alten. (Aus seiner Sicht und Lebensumstände ein
sehr verständlicher Standpunkt!) Sind doch seines Gleichen in Kurorten, auf
Weltreisen und Luxuslinern immer präsent, und prägen das Bild, des mit üppiger
Altersversorgung ausgestatteten Rentners. Der „normale“ Rentner, der in der
Nachkriegszeit seine Berufstätigkeit begann und die heutige Rentnerin für die,
die Hausfrauenrolle, damals kein „Lebensentwurf“ war, sondern zwingend, konnten
sich nur Einkommen erarbeiten, die zum Überleben reichten.
Die Frauen
versuchten die Familienkasse aufzubessern mit Aushilfstätigkeiten „haushaltsnahe
Arbeiten“, auch Fabrikarbeit, fast immer ohne Steuerkarte.
Der Dazuverdienst
war nicht für Luxusanschaffungen gedacht, sondern über die Runden zu kommen.
Vielleicht hat
schon jemand den Begriff „Schlüsselkinder“ gehört.
Diese Generation
von Rentnern, die zwar selten arbeitslos war (bei bescheidenen Einkommen) konnten
sich im Regelfall eine so genannte Eckrente erarbeiten und ein kleines
Sparvermögen zulegen.
Wer diese Bürger
als Schmarotzer bezeichnet, hat die Realität in der Oberpfalz hinter sicheren
Fichtenwald, nicht wahrnehmen können.
Zum demographischen
Wandel!
Demographische
Schwankungen oder schlimmer Verwerfungen gab es immer. Die letzten größeren
Verwerfungen waren das Ende des 2. Weltkrieges.
Millionen junger
Männer fehlten in der Volkswirtschaft, dann das Ende der Babyboomerei. Durch
die Möglichkeit der perfekten Empfängnis-Verhütung ca. 1960-65 wurde die
Kinderzahl etwa halbiert. Das hatte für die Volkswirtschaft auch Familien
gewaltige Einsparpotentiale. Eine absurde Rechnung. Ist aber genau so absurd
wie den Zugewinn an Lebensjahren als demografische Katastrophe (abgemildert
Wandel) zu dramatisieren.
Das Ganze zielt
darauf hinaus die staatliche Garantie der Grundversorgung im Alter mit Mittel
einer perfiden, totalitären, demokratisch getarnten Propaganda abzusenken.
Mit den
finanziellen Mitteln, die man in die staatlich geförderten unsicheren privaten
Rentensysteme schiebt, hätte man die zu Unrecht diffamierte, Umlage finanzierte
Rente stabilisieren können.
Wer sollte
(könnte) denn die Rente garantieren? DAX Unternehmen? 100x mehr Versicherungen,
die in die Pleite gehen können, fusionieren, oder einfach verschwinden?
Die Bankenkrise
liefert ein lehrreiches Beispiel
Man sollte
annehmen, dass der freiheitlich demokratische Staat, in der Lage ist seinen
Bürgern eine bescheidene Grundsicherung im Alter zu garantieren.
Da taucht aus
dem Nebel der Ankündigungen plötzlich der geheimnisvolle Begriff des „Paradigmenwechsels“ auf. Jetzt muss wohl jeder
wissen, was diese Weichenstellung zu bedeuten hat.
In Deutschland
wagt man es nicht auszusprechen, war das so was wie eine Verschwörung? Von
einem Club der Erleuchteten, die mit Hilfe von Rechenkünstlern auf
geheimnisvolle Weise, wie in der Antike jetzt natürlich nicht über eine
Erdspalte hockend, sondern vor einen voll gefressenen Computer brütend, in die
kapital gedeckte Zukunft sehen!
Montag, 13. August 2012
Schattierungen von beige
Die Welt der Mode ist eine Welt, die interessante
Schöpfungen bereithält.
Männer sind immer wieder fasziniert, was Frauen alles in
ihrer Handtasche unterbringen können, neben gewöhnlichen Dingen wie
Tempotaschentüchern und Deo gibt es häufig noch einen Schirm, Schminke,
Getränke und Ersatzstrumpfhosen. Frauen
sind halt immer auf alles vorbereitet.
Seit einigen Jahren scheinen mir auch Männer jenseits der 60
vorbereitet zu sein. Das fürchterlichste Accessoire für Männer, die Männerhandtasche
scheint einen noch schrecklicheren Nachfolger in Form eines Kleidungsstücks gefunden
zu haben. Sie tritt vorzugsweise in der Farbe beige auf, mir war bisher nicht
klar, wie viele Schattierungen von beige es gibt. Aber dank der Rentnerweste
weiß ich, dass beige nicht gleich beige ist. In der Sommerzeit kommt sie aus
dem Kleiderschrank, die Rentnerweste. Vorzugsweise über ein kurzärmliges,
kariertes Oberhemd getragen. Was ist eigentlich drin in dieser Weste? So viele
Taschen bieten so viele Möglichkeiten oder werden die Möglichkeiten etwa gar
nicht ausgeschöpft. Was braucht denn der Rentner von Welt?
Mittwoch, 8. August 2012
Weniger ist manchmal mehr
Was für Menschen gilt, gilt auch für Unternehmen und
Geschäfte: Sie brauchen einen Namen. Über Namen von Friseurgeschäften ist schon
einiges geschrieben worden. Wie verhält es sich aber eigentlich mit dieser „…und
mehr“-Kette. Wie einfallslos sind Geschäftsführende, wenn sie ihren Laden „…und
mehr“ nennen? „Pflanzen und mehr“, „Buch und mehr“, „Brief und mehr“ oder auch „Wein
und mehr“ die Liste ließe sich unendlich fortfahren. Was soll denn „…und mehr“
heißen. Heißt es, dass ich dort, wo ich Bücher finde auch Unterwäsche verkauft
wird, also bei Kaufhof ist das so. Heißt es, dass ich dort, wo ich Pflanzen
kaufen kann, auch Milch kaufen kann, also bei Aldi ist das so. Wo die Kreativität bei der Namensfindung
ungeahnte Formen annimmt, wie im Friseurhandwerk, reicht die Kreativität bei
manchen Geschäftsinhabern nicht mal zu einem richtigen Namen. Ok, bei einem
Namen wie „Wein und mehr“ denke ich schon, dass es dort nicht nur Wein gibt,
sondern auch passendes Zubehör, sprich Gläser, Kellnermesser vielleicht das ein
oder andere kulinarische Leckerli. Ich verstehe die Not, und mit der
Formulierung „…und mehr“ verdeutlicht man dem Kunden, dass eben nicht nur Wein
oder Bücher angeboten wird. Aber davon würde ich sowieso ausgehen. Ich wünsche
mir entweder mehr Kreativität oder wenigstens mehr Persönlichkeit. Warum nicht
einfach der Name des Besitzers, sofern er sich eignet. Obwohl: Das Haarhaus „Schleimer“
gibt es in Münster schon lange!
Montag, 6. August 2012
Wer kann, der kann
Das Essen ist verzehrt, die Gläser sind geleert. Und was
nun? Der Gast möchte bezahlen. Die Rechnung kann auf unterschiedlichste Weise
bestellt werden. Eine meiner „liebsten“ Formulierungen ist: „Kann ich bezahlen?“
Nun gibt es im Deutschen zweierlei Bedeutungen von „können“.
Zum einen beschreibt man damit die Möglichkeit und zum anderen die Fähigkeit.
Also: „Ich kann kochen, weil ich es gelernt habe“ (Fähigkeit), oder „Ich kann
kochen, weil ich eine schöne neue Küche habe“ (Möglichkeit).
Warum fragen Gäste also, ob sie zahlen „können“? Denn jedes
Lokal bietet selbstverständlich die Möglichkeit zu zahlen, sonst wäre es ja
irgendwann insolvent, denn es gibt da diesen notwendigen Zusammenhang zwischen
der Inanspruchnahme einer Dienstleistung und der Vergütung dafür.
Warum also „Kann ich bezahlen?“ Sollte es sich also um die
Fähigkeit drehen, dann sollte der Gast auf jeden Fall zahlen können, denn Essen
zu gehen, mit dem Vorwand, dafür nicht bezahlen zu können, ist sogar strafbar.
(Falls ich merke, dass ich mein Portemonnaie vergessen habe, dann natürlich
nicht, ob es sich um Vorsatz handelt, müssen dann andere klären.) Wenn es sich
um die Fähigkeit handeln sollte, warum dann die merkwürdige Fragestellung?
Oder wird etwa die Fähigkeit des Kellners in Frage gestellt?
Heute muss der Keller häufig nicht mal mehr rechnen, der Orderman und andere
Kassensysteme machen es möglich. Also die Rechenfähigkeit ist nicht
eingeschränkt. Gerichte haben zudem entschieden, dass es zumutbar ist 30
Minuten auf die Rechnung zu warten, dann erst darf man einfach so gehen, also falls
der Service sehr beschäftigt ist, heißt es warten.
Fortsetzung folgt…
Donnerstag, 2. August 2012
Unwort des Monats
Früher nach einem langen Arbeitstag hat man sich aufs Sofa
gesetzt, den Fernseher angemacht und sich entspannt. Später hat man sich nach
einem langen Arbeitstag auf sein Sofa
gesetzt und relaxt. Irgendwie war da klar, dass man einfach nichts macht.
Deutlicher wurde diese Tatsache mit der Formulierung „abhängen“. Nein, das
heißt nicht, dass die Wäsche trocken ist, sondern schlichtweg, dass man nichts (Besonderes)
macht. Schon seit längerer Zeit wurde, entspannen, relaxen und abhängen von dem
hübschen englischen „chillen“ abgelöst. Wie „relaxen“ hat „chillen“ seinen Ursprung
im Englischen und heißt eben so viel. Wie so oft ist „chillen“ der
Jugendsprache entsprungen. Trotz der Tatsache, dass mir klar ist, dass „chillen“
entspannen heißt und bedeutet, dass man nicht besonders produktiv ist, klingt
es für mich doch irgendwie nach mehr. Denn während „nichts tun“ in aller
Deutlichkeit die Unproduktivität illustriert, hat man bei „chillen“ noch den
Eindruck von irgendeiner Tätigkeit. Einzig bei dem Neologismus „chillaxen“
verspürt man den Hauch vom süßen Nichtstun.
Freitag, 27. Juli 2012
Alles frisch oder was?
Wenn es Sommer und wenn es heiß wird, dann spielt eine Sache
eine wichtige Rolle: Die Frische. Die Frische scheint nicht selbstverständlich,
denn anstatt alte Brötchen vom Vortag, gibt es doch tatsächlich täglich
frisches Backwerk beim Bäcker, schier unglaublich. Kürzlich habe ich in einem
amerikanischen Kaffeehaus mal frischen Kaffee bekommen und nicht die
abgestandene Brühe vom Vormittag. Dass
der Frischhändler frischen Fisch verkauft, sollte man auch riechen können (oder
vielmehr nicht), denn der Fisch beginnt ja bekanntlich am Kopf an zu stinken.
Allerdings frage ich mich dann, warum es „neuer“ Matjes heißt, denn Matjes kann
das ganze Jahr produziert werden. Frische ist natürlich wichtig, aber die
erwarte ich auch bei bestimmten Dingen, gerade Lebensmitteln. Die meisten Supermärkte
wollen ihre Frische deutlich machen, indem sie die Obst und Gemüse-Abteilung in
den Eingangsbereich platzieren. Duftendes Obst und glänzendes Gemüse sollen zum
Kauf anregen und Frische assoziieren.
Doch Frische bezieht sich nicht nur auf Lebensmittel, der
Mensch sollte auch frisch sein, daher gibt es Deodorants. Und heutzutage gibt
es sogar Deos, die scheinbar ewig „frisch halten“, durch diesen Blogbeitrag
wurde ich zum ersten Mal darauf aufmerksam: http://zeitvertreiber.blogspot.de/2011/05/fur-hygienemuffel.html.
Doch nicht nur oben herum soll Frische herrschen, sondern
auch unten herum, also an den Füßen, daher gibt es Frischesohlen. Diese lustigen
Einlagen, die man kauft, weil man am Schuhwerk gespart und auf das gute Leder
verzichtet hat.
In Zeiten der Eurokrise liest man immer wieder von „frischem“
Geld. Banken sollen sich frisches Geld holen, die wirtschaftsschwachen
Euroländer brauchen frisches Geld. Anders riechen wird es wohl nicht, denn pecunia
non olet. Wie wird es denn dann frische verbreiten? In Zeiten der Rezession
hätte, frisches oder gar neues Geld gar nichts gebracht, mehr Scheine heißt ja
leider nicht auch automatisch mehr Reichtum, in Italien oder Jugoslawien war
man früher recht schnell Millionär, nur was das leider nichts wert, was heißt also
„frisches Geld“?
Dank an T.S. für den Frischetipp.
Dank an T.S. für den Frischetipp.
Donnerstag, 5. Juli 2012
Keine halben Sachen
Es wird immer bedauerlicher, dass Lektoren zwar dringend
gebraucht, leider aber nicht bezahlt werden wollen.
Der Prospekt eines
Supermarkts verspricht jedenfalls ganze oder doch etwa halbe Melonen (Der Name der Melonensorte wäre im übrigen ebenfalls eine Diskussion wert):
Offenbar reiht sich "ganze halbe" nun in die Formulierungsliste zwischen „meistens immer“ und „mit
ohne“ ein.
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