Da dieses Thema
von alternden Menschen meist verdrängt wird, sollte man sich früh genug damit
befassen, ohne Panik, am besten sachlich gründlich.
Die Pflegeversicherung
gaukelt vor man wäre für den Lebensabend gut abgesichert.
Aber wo bekommt
man echte, unabhängige Beratung vor allem umfassend? Nirgendwo! Jede Institution redet für sich.
Man muss sich selbst ein Bild regelrecht zusammensetzen, um das gesamte System zu erkennen.
Beispiel: Angebot
im Barbarahospital, Gladbeck! „Beratung für Senioren und Angehörige“
Die Dozenten:
Der zuständige Arzt für Geriatrie, ein Amtsrichter, ein Vertreter der
Versicherungswirtschaft! Diese seltsame Ansammlung von Beratern macht
nachdenklich und beunruhigt. Wie der Verfasser aus der lokalen Presse erfahren
hat, sei diese Veranstaltung in sehr launiger lockerer Atmosphäre verlaufen.
Betroffene Senioren
sollten sich auch ohne dabei gewesen zu sein, trotzdem lieber mit dem „Ernst
der Sachlage“ auseinander setzen.
Zunächst! Der
Amtsrichter, er vertritt das so genannte Familiengericht (ein geschmeidiger
Euphemismus) das sich auch mit der Betreuung befasst. Mit dem
Betreuungsverfahren wird Fürsorge und Schutz suggeriert (früher Vormundschaft).
Die Wahrheit
ist: Der gealterte, auch hilfsbedürftige Mensch sieht sich eventuell einem
entwürdigenden Entmündigungsverfahren ausgesetzt. Wobei die Angehörigen oft
außen vor bleiben. Dieses Verfahren wird angesetzt, wenn der alte Mensch seine
Geschäfte nicht mehr selbständig ausüben kann. Die Aberkennung der
Geschäftsfähigkeit wird von einem Arzt (Neurologe, Facharzt Geriatrie)
festgestellt und einem Richter des
Familiengerichts übermittelt. Der ordnet dann eine so genannte Betreuung
an. Dem Verfasser ist nicht bekannt ob der Richter den Betroffenen selbst
begutachtet. Das ist jetzt ein entscheidender Zeitpunkt! Denn nach der
allgemeinen Lebenserfahrung übernehmen dann Angehörige die Weiterführung der Geschäfte.
In wenigen Fällen kann es vorkommen, dass Angehörige nicht in der Lage sind
diese Aufgabe wahrzunehmen, oder als Persönlichkeit nicht geeignet sind oder es
einfach nicht wollen. Dann wird ein Berufsbetreuer eingesetzt. Das bedeutet,
dass Angehörige von Betreuten durch ihren Verzicht oder Nicht-wollen alle
Entscheidungen und Geschäfte abgetreten haben und kaum noch Rechte haben.
Deshalb ist
dringend anzuraten eine Vorsorgevollmacht einzurichten, in der man im Falle der
Geschäftsunfähigkeit seinen Betreuer selbst bestimmt. In diesen Fall muss
(sollte?) der Richter das berücksichtigen. Wer seine Angehörigen nicht der
Fremdbestimmung überlassen will, sollte dringend aktiv werden. Dem Verfasser
ist ein Fall bekannt, dass die Ehefrau leicht dement wurde und sie plötzlich
einen amtlichen Betreuer hatte.
Der Ehemann 74
Jahre vital und geistig fit blieb außen vor, eine Korrektur des Verfahrens
wurde mehrfach abgelehnt. Fakt ist: In der BRD gibt es Betreute wie nie zuvor
und es werden immer mehr. (Wird mit der Überalterung der Bevölkerung
gebetsmühlenartig immer wieder erklärt). Dazu später mehr!
Wer sind
Betreuer? Das hört sich nach Fürsorge und Menschlichkeit an, ist aber ein
eiskalter Verwaltungsvorgang. Betreuer sind Leute, die aus sozialen,
pflegenden, pädagogischen Bereichen kommen, und die sich oft in so genannte
Betreuungsvereine zusammenschließen. Dabei wird eine Art Ehrenamtlichkeit
angedeutet. In Wirklichkeit hat sich das zu einem interessanten Geschäftsfeld
entwickelt. Da werden Honorare in Stundenlöhnen abgerechnet, die der Betreute
von seinem Einkommen selbst bezahlen muss (außer er bezieht Sozialhilfe). (Der
Verfasser kann einen Fall als Beispiel exakt belegen.) Werden Angehörige
demnächst diese Art Betreuung von Mutter, Vater, Oma, Opa als normal empfinden
oder vielleicht auch entlastend? Die Politik hat hier den Kulissen ein
totalitäres System eingerichtet, das von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen
wird. Wer beschäftigt sich schon mit diesem Thema?
Dieses
Seitenthema der Gesellschaft hat vielleicht nicht so ganz beabsichtigt, in
einer Diskussion bei S. Maischberger für Aufregung gesorgt, und zwar so heftig,
dass das Thema in einer Folgesendung noch einmal aufgegriffen wurde. Dazu wurde
die Justizministerin Leutheusser- Schnarrenberger zugeschaltet.
Die Ministerin
lächelte souverän diese auftauchende Problematik weg und verwies mit
juristischer Spitzfindigkeit auf die positiven Elemente, die die Neuregelung
der Betreuung gebracht haben soll. Wichtig wäre vor allem die
„Vorsorgevollmacht“. Bei den Betroffenen in der Talkrunde kam trotzdem
Ratlosigkeit auf.
Diese so genannten
Talkshows sind oft reine Unterhaltungssendungen. Hier war es anders!
Die Moderatorin
war an diesen Abend bei aller professionellen Distanz sichtlich beeindruckt von
der Brisanz des Themas.
Die eingeladenen
Betroffenen (Angehörige von Betreuten) schilderten eindrucksvoll, was Ihnen widerfahren war.
Ihre Darstellung
im Umgang mit Betreuern, Behörden, Feuerwehr auch Polizei! (Der Verfasser kann
selbst eine ähnliche Situation belegen) usw. Könnten in einem totalitären Staat
passiert sein. Die Vertreter der Betreuerseite hatten sichtlich Probleme ihre
Rolle positiv dazustellen. Das gipfelte in der Darstellung „die betreuten Alten“
müssten von ihren Angehörigen geschützt werden. Das mag in einigen Fällen
zutreffen. Das ganze System hat aber eher Orwellsche Dimensionen. Ein
verkapptes Horrorszenario, das sich unauffällig in der Gesellschaft ausbreitet.
Das verleitet auch immer mehr Demenzverdächtige und psychisch Auffällige mit
ins Geschäft zu holen. Man weiß aus der Geschichte, dass Ärzte und Gutachter auffällig
für Willkür und Fehlbeurteilungen sind.
Es wäre
interessant zu erfahren welchen Status prominente Betroffene haben, wie Walter
Jens, Helmut Kohl, Steven Hawking usw. in diesem System hätten?
Dass der nicht
mehr geschäftsfähige Mensch, auch die Angehörigen, Hilfe braucht, ist
selbstverständlich.
Aber dieses Prozedere
hat totalitäre Züge. Man stellt sich eher ein System vor, wo Angehörige
unterstützt, und nicht mit entmündigt werden. Hier wird auch durch die
Hintertür die Gesellschaft ethisch manipuliert.
Der entmündigte
Mensch wird staatlich verwaltet, ein neues Geschäftsfeld entsteht!
Alle empfinden
es auf einmal normal so vorzugehen. Selbst Angehörige werden es auf einmal
angenehm empfinden, wenn man sich nicht um die schwierig gewordenen Alten
kümmern muss. In der Gesellschaft hat sich der Begriff „Zur-Last-Fallen“ etabliert.
Mit diesem Verfahren kann man das Problem lösen. Der freiheitlich demokratische
Rechtsstaat sorgt so für seine Bürger und stärkt den sozialen Frieden.
Noch mal zu den Betreuungsvereinen
(von Insidern auch Betreuungsmafia genannt)!
Fakt ist: Betreuungsvereine
stellen sich karitativ aber auch hoheitlich handelnd dar, steht doch das
Gericht hinter ihnen. Sie entziehen sich dadurch der Kritik und machen sich
schwer angreifbar. Die Betreuungsmaschinerie arbeitet im Verborgenen
unauffällig. Eine Krake, die mit ihren karitativ getarnten Fangarmen einfühlsam
die speziellen Einrichtungen abtastet, bevorzugt psychiatrische und
geriatrische Krankenhausabteilungen und schafft komplottartige Beziehungen zu
teuren Pflegeheimen.
Die Zahl der
Pflegeheime ist auffällig gestiegen. Es gibt schon Leerstände!
Es gibt
Börsenorientierte Pflegeunternehmungen, die von Managern aus der Wirtschaft
geführt werden. Man darf den Namen „Middelhoff“ nennen. Die Kritik an den
Betreuungsvereinen wird von ihren Sprechern als Diffamierung gesehen. Einige
spektakuläre Einzelfälle wären falsch da gestellt und prägen dadurch ein
verzerrtes Bild von ihrer Tätigkeit.
Mit der Inbrunst
von Renegaten wird beteuert, wie dankbar die Betreuten für ihre Dienste sind.
Für diese
geschäftsmäßige oft mit gekünstelter Empathie ausgeübter Tätigkeit braucht
niemand besonders dankbar sein.
Das Thema „
Überalterung der Gesellschaft“. Hier wird ein gewaltiger Popanz aufgeblasen.
Man muss sich wundern zu welchen Schlüssen Bevölkerungswissenschaftler,
Versicherungsmathematiker, Statistiker, Informatiker, Soziologen und
Volkswirtschaftler kommen. Was Wissenschaftler und Politiker in der Finanzwelt
anrichten wird uns dauernd vorgeführt. Gigantische Irrtümer, verursacht durch
wissenschaftlich gebildete Übermenschen haben ein Chaos angerichtet, für das
diejenigen Schuld tragen, die darunter leiden. Alle Experten haben sich an
diesem babylonischen Turmbau beteiligt und jeder schwadroniert in seiner
abgehobenen verschleierten Sprache, führt Statistiken vor, die wohl niemand
überprüft, man weiß: Lügen mit Zahlen! Genau so verhält es sich mit dem
demografischen Wandel! Wahrhaftig eine eindrucksvolle Wortschöpfung. Wie auch
„demografische Zeitbombe“.
Zunächst! Der
Lebensabend ist kein Idyll, war es noch nie, höchstens ein poetischer Begriff.
Heute in einer
totalen durch ökonomisierten Welt, hat das Alter eine neue Wertigkeit
angenommen.
Die Medien, von
der Politik gedrängt, zeigen ein Horrorszenario auf. Kohorten von Alten, die
versorgt werden müssen (Rente, Pflege, Verheimung) kommen auf die junge
Generation zu.
Tausende
hinfälliger, dementer Senioren vor allem aus der so genannten
Babyboom-Generation, extrem Langlebige werden demnächst die Gesellschaft
belasten
Mit dem alten
Versorgungssystem wäre das nicht mehr bezahlbar.
Der gewesene
Bundespräsident R. Herzog sprach in einer seiner berühmten „Volksreden“
(wahrscheinlich im Hotel „Adlon“ in Berlin) von der „ Ausplünderung“ der jungen
Generation durch die (gierigen) Alten. (Aus seiner Sicht und Lebensumstände ein
sehr verständlicher Standpunkt!) Sind doch seines Gleichen in Kurorten, auf
Weltreisen und Luxuslinern immer präsent, und prägen das Bild, des mit üppiger
Altersversorgung ausgestatteten Rentners. Der „normale“ Rentner, der in der
Nachkriegszeit seine Berufstätigkeit begann und die heutige Rentnerin für die,
die Hausfrauenrolle, damals kein „Lebensentwurf“ war, sondern zwingend, konnten
sich nur Einkommen erarbeiten, die zum Überleben reichten.
Die Frauen
versuchten die Familienkasse aufzubessern mit Aushilfstätigkeiten „haushaltsnahe
Arbeiten“, auch Fabrikarbeit, fast immer ohne Steuerkarte.
Der Dazuverdienst
war nicht für Luxusanschaffungen gedacht, sondern über die Runden zu kommen.
Vielleicht hat
schon jemand den Begriff „Schlüsselkinder“ gehört.
Diese Generation
von Rentnern, die zwar selten arbeitslos war (bei bescheidenen Einkommen) konnten
sich im Regelfall eine so genannte Eckrente erarbeiten und ein kleines
Sparvermögen zulegen.
Wer diese Bürger
als Schmarotzer bezeichnet, hat die Realität in der Oberpfalz hinter sicheren
Fichtenwald, nicht wahrnehmen können.
Zum demographischen
Wandel!
Demographische
Schwankungen oder schlimmer Verwerfungen gab es immer. Die letzten größeren
Verwerfungen waren das Ende des 2. Weltkrieges.
Millionen junger
Männer fehlten in der Volkswirtschaft, dann das Ende der Babyboomerei. Durch
die Möglichkeit der perfekten Empfängnis-Verhütung ca. 1960-65 wurde die
Kinderzahl etwa halbiert. Das hatte für die Volkswirtschaft auch Familien
gewaltige Einsparpotentiale. Eine absurde Rechnung. Ist aber genau so absurd
wie den Zugewinn an Lebensjahren als demografische Katastrophe (abgemildert
Wandel) zu dramatisieren.
Das Ganze zielt
darauf hinaus die staatliche Garantie der Grundversorgung im Alter mit Mittel
einer perfiden, totalitären, demokratisch getarnten Propaganda abzusenken.
Mit den
finanziellen Mitteln, die man in die staatlich geförderten unsicheren privaten
Rentensysteme schiebt, hätte man die zu Unrecht diffamierte, Umlage finanzierte
Rente stabilisieren können.
Wer sollte
(könnte) denn die Rente garantieren? DAX Unternehmen? 100x mehr Versicherungen,
die in die Pleite gehen können, fusionieren, oder einfach verschwinden?
Die Bankenkrise
liefert ein lehrreiches Beispiel
Man sollte
annehmen, dass der freiheitlich demokratische Staat, in der Lage ist seinen
Bürgern eine bescheidene Grundsicherung im Alter zu garantieren.
Da taucht aus
dem Nebel der Ankündigungen plötzlich der geheimnisvolle Begriff des „Paradigmenwechsels“ auf. Jetzt muss wohl jeder
wissen, was diese Weichenstellung zu bedeuten hat.
In Deutschland
wagt man es nicht auszusprechen, war das so was wie eine Verschwörung? Von
einem Club der Erleuchteten, die mit Hilfe von Rechenkünstlern auf
geheimnisvolle Weise, wie in der Antike jetzt natürlich nicht über eine
Erdspalte hockend, sondern vor einen voll gefressenen Computer brütend, in die
kapital gedeckte Zukunft sehen!
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