Früher nach einem langen Arbeitstag hat man sich aufs Sofa
gesetzt, den Fernseher angemacht und sich entspannt. Später hat man sich nach
einem langen Arbeitstag auf sein Sofa
gesetzt und relaxt. Irgendwie war da klar, dass man einfach nichts macht.
Deutlicher wurde diese Tatsache mit der Formulierung „abhängen“. Nein, das
heißt nicht, dass die Wäsche trocken ist, sondern schlichtweg, dass man nichts (Besonderes)
macht. Schon seit längerer Zeit wurde, entspannen, relaxen und abhängen von dem
hübschen englischen „chillen“ abgelöst. Wie „relaxen“ hat „chillen“ seinen Ursprung
im Englischen und heißt eben so viel. Wie so oft ist „chillen“ der
Jugendsprache entsprungen. Trotz der Tatsache, dass mir klar ist, dass „chillen“
entspannen heißt und bedeutet, dass man nicht besonders produktiv ist, klingt
es für mich doch irgendwie nach mehr. Denn während „nichts tun“ in aller
Deutlichkeit die Unproduktivität illustriert, hat man bei „chillen“ noch den
Eindruck von irgendeiner Tätigkeit. Einzig bei dem Neologismus „chillaxen“
verspürt man den Hauch vom süßen Nichtstun.
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