Der Mensch, seine Würde und sein Wert in der Welt sind zentrale Themen des Humanismus. Das menschliche Bewusstsein ist dabei der Ausgangspunkt und soll weiterentwickelt werden. Die Gesellschaft soll dabei den Fortschritt, die Würde, Freiheit und die Individualität des einzelnen Menschen garantieren. Die Sprache ist dabei das Hauptinstrument. Der Humanismus bildet dabei eine Art ethisch-kulturellen Gegenpol zur Religion, da er übermenschliche Mächte ablehnt. (Jedoch kann man nicht immer von einem Spannungsverhältnis zwischen Religion und Humanismus sprechen: „Nächstenliebe“ wird bereits im Judentum thematisiert.) Mit Ende des Mittelalters bildete die Renaissance den entscheidenden Moment, der die rein menschliche Bildung und Haltung der antiken Werke ins Bewusstsein rückte. Berühmte Namen sind Dante Alighieri („Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimmst.“) und Francesco Petrarca („Es ist ein großer Unterschied, ob ich etwas weiß, oder ob ich es liebe, ob ich es verstehe, oder ob ich nach ihm strebe.“)
In Deutschland wurde dem Humanismus beginnend mit der kirchlichen Reformation ein Ende bereitet, jedoch entwickelte sich der Neu-Humanismus (ca. 1750), dessen wichtigste Vertreter Wilhelm v. Humboldt („Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist!“), Johann Gottfried Herder („Denken, was wahr, und fühlen, was schön, und wollen, was gut ist, darin erkennt der Geist das Ziel des vernünftigen Lebens.“), Goethe und Schiller waren. Zu dieser Zeit sprach man noch von „Humanität“ und „Menschlichkeit“, der Begriff „Humanismus“ wurde erst später geprägt.
Der Welthumanistentag ist von der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU) beschlossen worden. Religionsfreiheit und Trennung von Kirche und Staat sind Ziele der IHEU.
Als Agnostiker möchte ich dazu Ludwig Feuerbach (dt. Philosoph, 1804-1872) sagen lassen:
der Philosophie nur das Wahre heilig.