Dienstag, 21. Juni 2011

Zum Welthumanistentag

Der Mensch, seine Würde und sein Wert in der Welt sind zentrale Themen des Humanismus. Das menschliche Bewusstsein ist dabei der Ausgangspunkt und soll weiterentwickelt werden. Die Gesellschaft soll dabei den Fortschritt, die Würde, Freiheit und die Individualität des einzelnen Menschen garantieren. Die Sprache ist dabei das Hauptinstrument. Der Humanismus bildet dabei eine Art ethisch-kulturellen Gegenpol zur Religion, da er übermenschliche Mächte ablehnt. (Jedoch kann man nicht immer von einem Spannungsverhältnis zwischen Religion und Humanismus sprechen: „Nächstenliebe“ wird bereits im Judentum thematisiert.) Mit Ende des Mittelalters bildete die Renaissance den entscheidenden Moment, der die rein menschliche Bildung und Haltung der antiken Werke ins Bewusstsein rückte. Berühmte Namen sind Dante Alighieri („Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimmst.“) und Francesco Petrarca („Es ist ein großer Unterschied, ob ich etwas weiß, oder ob ich es liebe, ob ich es verstehe, oder ob ich nach ihm strebe.“)

In Deutschland wurde dem Humanismus beginnend mit der kirchlichen Reformation ein Ende bereitet, jedoch entwickelte sich der Neu-Humanismus (ca. 1750), dessen wichtigste Vertreter Wilhelm v. Humboldt („Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist!“), Johann Gottfried Herder („Denken, was wahr, und fühlen, was schön, und wollen, was gut ist, darin erkennt der Geist das Ziel des vernünftigen Lebens.“), Goethe und Schiller waren. Zu dieser Zeit sprach man noch von „Humanität“ und „Menschlichkeit“, der Begriff „Humanismus“ wurde erst später geprägt.

Der Welthumanistentag ist von der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU) beschlossen worden. Religionsfreiheit und Trennung von Kirche und Staat sind Ziele der IHEU.

Als Agnostiker möchte ich dazu Ludwig Feuerbach (dt. Philosoph, 1804-1872) sagen lassen:

Der Religion ist nur das Heilige wahr,
der Philosophie nur das Wahre heilig.


Dienstag, 14. Juni 2011

Unwort der letzten Monate

Seit geraumer Zeit erfreut sich ein Fremdwort großer Beliebtheit. Es geistert durch alle Medien, ob Radio, Fernsehen, Internet oder Zeitung. Ich kann leider nicht definitiv sagen, woran es liegt, aber es liegt definitiv nicht daran, dass es ein neues Wort ist. Gut, das Alter eines Wortes lässt sich schwer erforschen, aber es ist definitiv schon älter. Vielleicht liegt es an der Definition. Allerdings stelle ich definitiv fest, dass „definitiv“ definitiv oft benutzt wird. Egal ist dabei auch die schulische Bildung, ob Hauptschüler, Professor, Gastwirt, Lehrer, Sekretärin, Hartz-IV-Empfänger, jeder hat definitiv was zu sagen. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Wort definitiv ultimativ einsetzbar ist, dabei gibt es da doch so schöne Synonyme. Man möge einfach nur mal hier schauen.

Und hier noch etwas aus der Rubrik „Unnützes Wissen“, denn für das Substantiv „Synonym“ gibt es kein Synonym, man kann es lediglich mit einem Adjektiv umschreiben, wie „bedeutungsgleich“.

Montag, 13. Juni 2011

Wer weiß was?

Am Wochenende auf dem Flachsmarkt rund um Burg Linn (sehr schöner Handwerkermarkt und schöne Kulisse) ist mir zum wiederholten Male ein Schild des Pianisten Reiner Weiss aufgefallen. Reiner Weiss hat leider kein reines Wissen, denn sonst wüsste er, dass man den Genitiv seines Namens nicht so schreibt:



Für alle andern Verunsicherten hätte ich hier mal die Regel: