Montag, 8. Februar 2016

Groß oder Klein, wo passt man rein!

Warum gibt es eigentlich für Männer jetzt auch „Tailliengroßen“ bei Oberhemden? Die Herren haben doch biologisch gesehen gar keine Taille, sondern ne Wampe ;-). Frauen haben eine Taille und daher auch oft anders geschnittene Blusen, zum Beispiel auf Taille. Oder soll bei den Männern somit das Bäuchlein nur positiv ausgedrückt werden. Die Herren dürfen doch mal froh sein, dass ihre Wampe doch oft recht hart ist. Und warum gibt es überhaupt für Männer diverse andere Größen. Also für kleinere Herren mit und ohne Bauch oder für Große Männer mit und ohne Bauch... Frauen, die unter der Durchschnittsgröße sind haben oft das Problem, dass sie keine passende Hose finden, denn selbst kurzgrößen sind oft noch zu lang. Dabei ist doch die durchschnittsgröße von Frauen ca. 1,65 m. Und wenn sie etwas zu viel wiegen, müssen sie einen großen Teil der Hose wegschneiden... naja, daraus kann man dann wohl für die Dürren Damen ne Hotpands machen :-)

Samstag, 8. Juni 2013

Eine Darstellung von Problemen, die auf Senioren zukommen können.

Ein Gastbeitrag:

Da dieses Thema von alternden Menschen meist verdrängt wird, sollte man sich früh genug damit befassen, ohne Panik, am besten sachlich gründlich.
Die Pflegeversicherung gaukelt vor man wäre für den Lebensabend gut abgesichert.
Aber wo bekommt man echte, unabhängige Beratung vor allem umfassend?  Nirgendwo! Jede Institution redet für sich. Man muss sich selbst ein Bild regelrecht zusammensetzen, um das  gesamte System zu erkennen.
Beispiel: Angebot im Barbarahospital, Gladbeck! „Beratung für Senioren und Angehörige“
Die Dozenten: Der zuständige Arzt für Geriatrie, ein Amtsrichter, ein Vertreter der Versicherungswirtschaft! Diese seltsame Ansammlung von Beratern macht nachdenklich und beunruhigt. Wie der Verfasser aus der lokalen Presse erfahren hat, sei diese Veranstaltung in sehr launiger lockerer Atmosphäre verlaufen.
Betroffene Senioren sollten sich auch ohne dabei gewesen zu sein, trotzdem lieber mit dem „Ernst der Sachlage“ auseinander setzen.
Zunächst! Der Amtsrichter, er vertritt das so genannte Familiengericht (ein geschmeidiger Euphemismus) das sich auch mit der Betreuung befasst. Mit dem Betreuungsverfahren wird Fürsorge und Schutz suggeriert (früher Vormundschaft).
Die Wahrheit ist: Der gealterte, auch hilfsbedürftige Mensch sieht sich eventuell einem entwürdigenden Entmündigungsverfahren ausgesetzt. Wobei die Angehörigen oft außen vor bleiben. Dieses Verfahren wird angesetzt, wenn der alte Mensch seine Geschäfte nicht mehr selbständig ausüben kann. Die Aberkennung der Geschäftsfähigkeit wird von einem Arzt (Neurologe, Facharzt Geriatrie) festgestellt und einem Richter des  Familiengerichts übermittelt. Der ordnet dann eine so genannte Betreuung an. Dem Verfasser ist nicht bekannt ob der Richter den Betroffenen selbst begutachtet. Das ist jetzt ein entscheidender Zeitpunkt! Denn nach der allgemeinen Lebenserfahrung übernehmen dann Angehörige die Weiterführung der Geschäfte. In wenigen Fällen kann es vorkommen, dass Angehörige nicht in der Lage sind diese Aufgabe wahrzunehmen, oder als Persönlichkeit nicht geeignet sind oder es einfach nicht wollen. Dann wird ein Berufsbetreuer eingesetzt. Das bedeutet, dass Angehörige von Betreuten durch ihren Verzicht oder Nicht-wollen alle Entscheidungen und Geschäfte abgetreten haben und kaum noch Rechte haben.
Deshalb ist dringend anzuraten eine Vorsorgevollmacht einzurichten, in der man im Falle der Geschäftsunfähigkeit seinen Betreuer selbst bestimmt. In diesen Fall muss (sollte?) der Richter das berücksichtigen. Wer seine Angehörigen nicht der Fremdbestimmung überlassen will, sollte dringend aktiv werden. Dem Verfasser ist ein Fall bekannt, dass die Ehefrau leicht dement wurde und sie plötzlich einen amtlichen Betreuer hatte.
Der Ehemann 74 Jahre vital und geistig fit blieb außen vor, eine Korrektur des Verfahrens wurde mehrfach abgelehnt. Fakt ist: In der BRD gibt es Betreute wie nie zuvor und es werden immer mehr. (Wird mit der Überalterung der Bevölkerung gebetsmühlenartig immer wieder erklärt). Dazu später mehr!
Wer sind Betreuer? Das hört sich nach Fürsorge und Menschlichkeit an, ist aber ein eiskalter Verwaltungsvorgang. Betreuer sind Leute, die aus sozialen, pflegenden, pädagogischen Bereichen kommen, und die sich oft in so genannte Betreuungsvereine zusammenschließen. Dabei wird eine Art Ehrenamtlichkeit angedeutet. In Wirklichkeit hat sich das zu einem interessanten Geschäftsfeld entwickelt. Da werden Honorare in Stundenlöhnen abgerechnet, die der Betreute von seinem Einkommen selbst bezahlen muss (außer er bezieht Sozialhilfe). (Der Verfasser kann einen Fall als Beispiel exakt belegen.) Werden Angehörige demnächst diese Art Betreuung von Mutter, Vater, Oma, Opa als normal empfinden oder vielleicht auch entlastend? Die Politik hat hier den Kulissen ein totalitäres System eingerichtet, das von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen wird. Wer beschäftigt sich schon mit diesem Thema?
Dieses Seitenthema der Gesellschaft hat vielleicht nicht so ganz beabsichtigt, in einer Diskussion bei S. Maischberger für Aufregung gesorgt, und zwar so heftig, dass das Thema in einer Folgesendung noch einmal aufgegriffen wurde. Dazu wurde die Justizministerin Leutheusser- Schnarrenberger zugeschaltet.
Die Ministerin lächelte souverän diese auftauchende Problematik weg und verwies mit juristischer Spitzfindigkeit auf die positiven Elemente, die die Neuregelung der Betreuung gebracht haben soll. Wichtig wäre vor allem die „Vorsorgevollmacht“. Bei den Betroffenen in der Talkrunde kam trotzdem Ratlosigkeit auf.
Diese so genannten Talkshows sind oft reine Unterhaltungssendungen. Hier war es anders!
Die Moderatorin war an diesen Abend bei aller professionellen Distanz sichtlich beeindruckt von der Brisanz des Themas.
Die eingeladenen Betroffenen (Angehörige von Betreuten) schilderten eindrucksvoll, was  Ihnen widerfahren war.
Ihre Darstellung im Umgang mit Betreuern, Behörden, Feuerwehr auch Polizei! (Der Verfasser kann selbst eine ähnliche Situation belegen) usw. Könnten in einem totalitären Staat passiert sein. Die Vertreter der Betreuerseite hatten sichtlich Probleme ihre Rolle positiv dazustellen. Das gipfelte in der Darstellung „die betreuten Alten“ müssten von ihren Angehörigen geschützt werden. Das mag in einigen Fällen zutreffen. Das ganze System hat aber eher Orwellsche Dimensionen. Ein verkapptes Horrorszenario, das sich unauffällig in der Gesellschaft ausbreitet. Das verleitet auch immer mehr Demenzverdächtige und psychisch Auffällige mit ins Geschäft zu holen. Man weiß aus der Geschichte, dass Ärzte und Gutachter auffällig für Willkür und Fehlbeurteilungen sind.    
Es wäre interessant zu erfahren welchen Status prominente Betroffene haben, wie Walter Jens, Helmut Kohl, Steven Hawking usw. in diesem System hätten?   
Dass der nicht mehr geschäftsfähige Mensch, auch die Angehörigen, Hilfe braucht, ist selbstverständlich.
Aber dieses Prozedere hat totalitäre Züge. Man stellt sich eher ein System vor, wo Angehörige unterstützt, und nicht mit entmündigt werden. Hier wird auch durch die Hintertür die Gesellschaft ethisch manipuliert.
Der entmündigte Mensch wird staatlich verwaltet, ein neues Geschäftsfeld entsteht!
Alle empfinden es auf einmal normal so vorzugehen. Selbst Angehörige werden es auf einmal angenehm empfinden, wenn man sich nicht um die schwierig gewordenen Alten kümmern muss. In der Gesellschaft hat sich der Begriff „Zur-Last-Fallen“ etabliert. Mit diesem Verfahren kann man das Problem lösen. Der freiheitlich demokratische Rechtsstaat sorgt so für seine Bürger und stärkt den sozialen Frieden.
Noch mal zu den Betreuungsvereinen (von Insidern auch Betreuungsmafia genannt)!
Fakt ist: Betreuungsvereine stellen sich karitativ aber auch hoheitlich handelnd dar, steht doch das Gericht hinter ihnen. Sie entziehen sich dadurch der Kritik und machen sich schwer angreifbar. Die Betreuungsmaschinerie arbeitet im Verborgenen unauffällig. Eine Krake, die mit ihren karitativ getarnten Fangarmen einfühlsam die speziellen Einrichtungen abtastet, bevorzugt psychiatrische und geriatrische Krankenhausabteilungen und schafft komplottartige Beziehungen zu teuren Pflegeheimen.
Die Zahl der Pflegeheime ist auffällig gestiegen. Es gibt schon Leerstände!
Es gibt Börsenorientierte Pflegeunternehmungen, die von Managern aus der Wirtschaft geführt werden. Man darf den Namen „Middelhoff“ nennen. Die Kritik an den Betreuungsvereinen wird von ihren Sprechern als Diffamierung gesehen. Einige spektakuläre Einzelfälle wären falsch da gestellt und prägen dadurch ein verzerrtes Bild von ihrer Tätigkeit.
Mit der Inbrunst von Renegaten wird beteuert, wie dankbar die Betreuten für ihre Dienste sind.
Für diese geschäftsmäßige oft mit gekünstelter Empathie ausgeübter Tätigkeit braucht niemand besonders dankbar sein.
Das Thema „ Überalterung der Gesellschaft“. Hier wird ein gewaltiger Popanz aufgeblasen. Man muss sich wundern zu welchen Schlüssen Bevölkerungswissenschaftler, Versicherungsmathematiker, Statistiker, Informatiker, Soziologen und Volkswirtschaftler kommen. Was Wissenschaftler und Politiker in der Finanzwelt anrichten wird uns dauernd vorgeführt. Gigantische Irrtümer, verursacht durch wissenschaftlich gebildete Übermenschen haben ein Chaos angerichtet, für das diejenigen Schuld tragen, die darunter leiden. Alle Experten haben sich an diesem babylonischen Turmbau beteiligt und jeder schwadroniert in seiner abgehobenen verschleierten Sprache, führt Statistiken vor, die wohl niemand überprüft, man weiß: Lügen mit Zahlen! Genau so verhält es sich mit dem demografischen Wandel! Wahrhaftig eine eindrucksvolle Wortschöpfung. Wie auch „demografische Zeitbombe“.
Zunächst! Der Lebensabend ist kein Idyll, war es noch nie, höchstens ein poetischer Begriff.
Heute in einer totalen durch ökonomisierten Welt, hat das Alter eine neue Wertigkeit angenommen.
Die Medien, von der Politik gedrängt, zeigen ein Horrorszenario auf. Kohorten von Alten, die versorgt werden müssen (Rente, Pflege, Verheimung) kommen auf die junge Generation zu.
Tausende hinfälliger, dementer Senioren vor allem aus der so genannten Babyboom-Generation, extrem Langlebige werden demnächst die Gesellschaft belasten
Mit dem alten Versorgungssystem wäre das nicht mehr bezahlbar.
Der gewesene Bundespräsident R. Herzog sprach in einer seiner berühmten „Volksreden“ (wahrscheinlich im Hotel „Adlon“ in Berlin) von der „ Ausplünderung“ der jungen Generation durch die (gierigen) Alten. (Aus seiner Sicht und Lebensumstände ein sehr verständlicher Standpunkt!) Sind doch seines Gleichen in Kurorten, auf Weltreisen und Luxuslinern immer präsent, und prägen das Bild, des mit üppiger Altersversorgung ausgestatteten Rentners. Der „normale“ Rentner, der in der Nachkriegszeit seine Berufstätigkeit begann und die heutige Rentnerin für die, die Hausfrauenrolle, damals kein „Lebensentwurf“ war, sondern zwingend, konnten sich nur Einkommen erarbeiten, die zum Überleben reichten.
Die Frauen versuchten die Familienkasse aufzubessern mit Aushilfstätigkeiten „haushaltsnahe Arbeiten“, auch Fabrikarbeit, fast immer ohne Steuerkarte.
Der Dazuverdienst war nicht für Luxusanschaffungen gedacht, sondern über die Runden zu kommen.
Vielleicht hat schon jemand den Begriff „Schlüsselkinder“ gehört.
Diese Generation von Rentnern, die zwar selten arbeitslos war (bei bescheidenen Einkommen) konnten sich im Regelfall eine so genannte Eckrente erarbeiten und ein kleines Sparvermögen zulegen.
Wer diese Bürger als Schmarotzer bezeichnet, hat die Realität in der Oberpfalz hinter sicheren Fichtenwald, nicht wahrnehmen können.
Zum demographischen Wandel!
Demographische Schwankungen oder schlimmer Verwerfungen gab es immer. Die letzten größeren Verwerfungen waren das Ende des 2. Weltkrieges.
Millionen junger Männer fehlten in der Volkswirtschaft, dann das Ende der Babyboomerei. Durch die Möglichkeit der perfekten Empfängnis-Verhütung ca. 1960-65 wurde die Kinderzahl etwa halbiert. Das hatte für die Volkswirtschaft auch Familien gewaltige Einsparpotentiale. Eine absurde Rechnung. Ist aber genau so absurd wie den Zugewinn an Lebensjahren als demografische Katastrophe (abgemildert Wandel) zu dramatisieren.
Das Ganze zielt darauf hinaus die staatliche Garantie der Grundversorgung im Alter mit Mittel einer perfiden, totalitären, demokratisch getarnten Propaganda abzusenken.
Mit den finanziellen Mitteln, die man in die staatlich geförderten unsicheren privaten Rentensysteme schiebt, hätte man die zu Unrecht diffamierte, Umlage finanzierte Rente stabilisieren können.
Wer sollte (könnte) denn die Rente garantieren? DAX Unternehmen? 100x mehr Versicherungen, die in die Pleite gehen können, fusionieren, oder einfach verschwinden?
Die Bankenkrise liefert ein lehrreiches Beispiel
Man sollte annehmen, dass der freiheitlich demokratische Staat, in der Lage ist seinen Bürgern eine bescheidene Grundsicherung im Alter zu garantieren.
Da taucht aus dem Nebel der Ankündigungen plötzlich der geheimnisvolle Begriff  des „Paradigmenwechsels“ auf. Jetzt muss wohl jeder wissen, was diese Weichenstellung zu bedeuten hat.
In Deutschland wagt man es nicht auszusprechen, war das so was wie eine Verschwörung? Von einem Club der Erleuchteten, die mit Hilfe von Rechenkünstlern auf geheimnisvolle Weise, wie in der Antike jetzt natürlich nicht über eine Erdspalte hockend, sondern vor einen voll gefressenen Computer brütend, in die kapital gedeckte Zukunft sehen!

Montag, 13. August 2012

Schattierungen von beige

Die Welt der Mode ist eine Welt, die interessante Schöpfungen bereithält.
Männer sind immer wieder fasziniert, was Frauen alles in ihrer Handtasche unterbringen können, neben gewöhnlichen Dingen wie Tempotaschentüchern und Deo gibt es häufig noch einen Schirm, Schminke, Getränke und Ersatzstrumpfhosen. Frauen sind halt immer auf alles vorbereitet.
Seit einigen Jahren scheinen mir auch Männer jenseits der 60 vorbereitet zu sein. Das fürchterlichste Accessoire für Männer, die Männerhandtasche scheint einen noch schrecklicheren Nachfolger in Form eines Kleidungsstücks gefunden zu haben. Sie tritt vorzugsweise in der Farbe beige auf, mir war bisher nicht klar, wie viele Schattierungen von beige es gibt. Aber dank der Rentnerweste weiß ich, dass beige nicht gleich beige ist. In der Sommerzeit kommt sie aus dem Kleiderschrank, die Rentnerweste. Vorzugsweise über ein kurzärmliges, kariertes Oberhemd getragen. Was ist eigentlich drin in dieser Weste? So viele Taschen bieten so viele Möglichkeiten oder werden die Möglichkeiten etwa gar nicht ausgeschöpft. Was braucht denn der Rentner von Welt?

Mittwoch, 8. August 2012

Weniger ist manchmal mehr

Was für Menschen gilt, gilt auch für Unternehmen und Geschäfte: Sie brauchen einen Namen. Über Namen von Friseurgeschäften ist schon einiges geschrieben worden. Wie verhält es sich aber eigentlich mit dieser „…und mehr“-Kette. Wie einfallslos sind Geschäftsführende, wenn sie ihren Laden „…und mehr“ nennen? „Pflanzen und mehr“, „Buch und mehr“, „Brief und mehr“ oder auch „Wein und mehr“ die Liste ließe sich unendlich fortfahren. Was soll denn „…und mehr“ heißen. Heißt es, dass ich dort, wo ich Bücher finde auch Unterwäsche verkauft wird, also bei Kaufhof ist das so. Heißt es, dass ich dort, wo ich Pflanzen kaufen kann, auch Milch kaufen kann, also bei Aldi ist das so.  Wo die Kreativität bei der Namensfindung ungeahnte Formen annimmt, wie im Friseurhandwerk, reicht die Kreativität bei manchen Geschäftsinhabern nicht mal zu einem richtigen Namen. Ok, bei einem Namen wie „Wein und mehr“ denke ich schon, dass es dort nicht nur Wein gibt, sondern auch passendes Zubehör, sprich Gläser, Kellnermesser vielleicht das ein oder andere kulinarische Leckerli. Ich verstehe die Not, und mit der Formulierung „…und mehr“ verdeutlicht man dem Kunden, dass eben nicht nur Wein oder Bücher angeboten wird. Aber davon würde ich sowieso ausgehen. Ich wünsche mir entweder mehr Kreativität oder wenigstens mehr Persönlichkeit. Warum nicht einfach der Name des Besitzers, sofern er sich eignet. Obwohl: Das Haarhaus „Schleimer“ gibt es in Münster schon lange!

Montag, 6. August 2012

Wer kann, der kann

Das Essen ist verzehrt, die Gläser sind geleert. Und was nun? Der Gast möchte bezahlen. Die Rechnung kann auf unterschiedlichste Weise bestellt werden. Eine meiner „liebsten“ Formulierungen ist: „Kann ich bezahlen?“
Nun gibt es im Deutschen zweierlei Bedeutungen von „können“. Zum einen beschreibt man damit die Möglichkeit und zum anderen die Fähigkeit. Also: „Ich kann kochen, weil ich es gelernt habe“ (Fähigkeit), oder „Ich kann kochen, weil ich eine schöne neue Küche habe“ (Möglichkeit).
Warum fragen Gäste also, ob sie zahlen „können“? Denn jedes Lokal bietet selbstverständlich die Möglichkeit zu zahlen, sonst wäre es ja irgendwann insolvent, denn es gibt da diesen notwendigen Zusammenhang zwischen der Inanspruchnahme einer Dienstleistung und der Vergütung dafür.
Warum also „Kann ich bezahlen?“ Sollte es sich also um die Fähigkeit drehen, dann sollte der Gast auf jeden Fall zahlen können, denn Essen zu gehen, mit dem Vorwand, dafür nicht bezahlen zu können, ist sogar strafbar. (Falls ich merke, dass ich mein Portemonnaie vergessen habe, dann natürlich nicht, ob es sich um Vorsatz handelt, müssen dann andere klären.) Wenn es sich um die Fähigkeit handeln sollte, warum dann die merkwürdige Fragestellung?
Oder wird etwa die Fähigkeit des Kellners in Frage gestellt? Heute muss der Keller häufig nicht mal mehr rechnen, der Orderman und andere Kassensysteme machen es möglich. Also die Rechenfähigkeit ist nicht eingeschränkt. Gerichte haben zudem entschieden, dass es zumutbar ist 30 Minuten auf die Rechnung zu warten, dann erst darf man einfach so gehen, also falls der Service sehr beschäftigt ist, heißt es warten.

Fortsetzung folgt…

Donnerstag, 2. August 2012

Unwort des Monats

Früher nach einem langen Arbeitstag hat man sich aufs Sofa gesetzt, den Fernseher angemacht und sich entspannt. Später hat man sich nach einem langen Arbeitstag auf sein  Sofa gesetzt und relaxt. Irgendwie war da klar, dass man einfach nichts macht. Deutlicher wurde diese Tatsache mit der Formulierung „abhängen“. Nein, das heißt nicht, dass die Wäsche trocken ist, sondern schlichtweg, dass man nichts (Besonderes) macht. Schon seit längerer Zeit wurde, entspannen, relaxen und abhängen von dem hübschen englischen „chillen“ abgelöst. Wie „relaxen“ hat „chillen“ seinen Ursprung im Englischen und heißt eben so viel. Wie so oft ist „chillen“ der Jugendsprache entsprungen. Trotz der Tatsache, dass mir klar ist, dass „chillen“ entspannen heißt und bedeutet, dass man nicht besonders produktiv ist, klingt es für mich doch irgendwie nach mehr. Denn während „nichts tun“ in aller Deutlichkeit die Unproduktivität illustriert, hat man bei „chillen“ noch den Eindruck von irgendeiner Tätigkeit. Einzig bei dem Neologismus „chillaxen“ verspürt man den Hauch vom süßen Nichtstun.

Freitag, 27. Juli 2012

Alles frisch oder was?

Wenn es Sommer und wenn es heiß wird, dann spielt eine Sache eine wichtige Rolle: Die Frische. Die Frische scheint nicht selbstverständlich, denn anstatt alte Brötchen vom Vortag, gibt es doch tatsächlich täglich frisches Backwerk beim Bäcker, schier unglaublich. Kürzlich habe ich in einem amerikanischen Kaffeehaus mal frischen Kaffee bekommen und nicht die abgestandene Brühe vom Vormittag.  Dass der Frischhändler frischen Fisch verkauft, sollte man auch riechen können (oder vielmehr nicht), denn der Fisch beginnt ja bekanntlich am Kopf an zu stinken. Allerdings frage ich mich dann, warum es „neuer“ Matjes heißt, denn Matjes kann das ganze Jahr produziert werden. Frische ist natürlich wichtig, aber die erwarte ich auch bei bestimmten Dingen, gerade Lebensmitteln. Die meisten Supermärkte wollen ihre Frische deutlich machen, indem sie die Obst und Gemüse-Abteilung in den Eingangsbereich platzieren. Duftendes Obst und glänzendes Gemüse sollen zum Kauf anregen und Frische assoziieren. 

Doch Frische bezieht sich nicht nur auf Lebensmittel, der Mensch sollte auch frisch sein, daher gibt es Deodorants. Und heutzutage gibt es sogar Deos, die scheinbar ewig „frisch halten“, durch diesen Blogbeitrag wurde ich zum ersten Mal darauf aufmerksam: http://zeitvertreiber.blogspot.de/2011/05/fur-hygienemuffel.html.

Doch nicht nur oben herum soll Frische herrschen, sondern auch unten herum, also an den Füßen, daher gibt es Frischesohlen. Diese lustigen Einlagen, die man kauft, weil man am Schuhwerk gespart und auf das gute Leder verzichtet hat. 

In Zeiten der Eurokrise liest man immer wieder von „frischem“ Geld. Banken sollen sich frisches Geld holen, die wirtschaftsschwachen Euroländer brauchen frisches Geld. Anders riechen wird es wohl nicht, denn pecunia non olet. Wie wird es denn dann frische verbreiten? In Zeiten der Rezession hätte, frisches oder gar neues Geld gar nichts gebracht, mehr Scheine heißt ja leider nicht auch automatisch mehr Reichtum, in Italien oder Jugoslawien war man früher recht schnell Millionär, nur was das leider nichts wert, was heißt also „frisches Geld“?

Dank an T.S. für den Frischetipp.

Donnerstag, 5. Juli 2012

Keine halben Sachen

Es wird immer bedauerlicher, dass Lektoren zwar dringend gebraucht, leider aber nicht bezahlt werden wollen.
Der Prospekt eines Supermarkts verspricht jedenfalls ganze oder doch etwa halbe Melonen (Der Name der Melonensorte wäre im übrigen ebenfalls eine Diskussion wert):



Offenbar reiht sich "ganze halbe" nun in die Formulierungsliste zwischen  „meistens immer“ und „mit ohne“ ein.